Frage an Stephan Stracke bezüglich Finanzen

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Stephan Stracke
CSU
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Frage von Andreas O. •

Frage an Stephan Stracke von Andreas O. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Stracke,

in Zeiten von Währungskrisen und Bankenpleiten stellt man sich immer
öfter die Frage nach dem Deutschen Volkseigentum Gold. Die Bundesbank
hält sich hier seit Jahren bedeckt und kommt ihrer Auskunftspflicht nicht
nach. Im Internet häufen sich die Gerüchte und Informationen - auch aus
Bankenkreisen - dass das Deutsche Gold zum größten Teil verliehen wurde
bzw. nach Asien geliefert wurde.

Eine von vielen Quellen:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/08/02/investor-faber-das-gold-der-deutschen-bundesbank-ist-weg/

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/27/110-milliarden-euro-gesucht-niemand-weiss-wo-die-deutschen-goldreserven-sind/

Was schlagen Sie und Ihre Partei vor, wie schnellstmöglich die Deutschen Goldbestände überprüft werden können und was halten Sie persönlich von einem Zeitraum von 8 Jahren für die Rückführung des Deutschen Volkseigentums Gold aus dem Ausland nach Deutschland ?

Findet das Ansinnen, z. B. von den Herren Philipp Mißfelder (CDU) und Peter Gauweiler (CSU) - die schon seit längerem eine ordentliche Prüfung der Deutschen Goldbestände im Ausland fordern - Unterstützung bei Ihnen ?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort !

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CSU

Sehr geehrter Herr Osterried,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Lagerung der deutschen Goldbestände. Ich teile die Position meines Kollegen Dr. Peter Gauweiler, dass die im Ausland gelagerten Goldreserven der Bundesbank regelmäßig vor Ort überprüft werden müssen. Darüber hinaus erachte ich es auch für sinnvoll, zumindest einen Teil der Goldreserven nach Deutschland zurück zu holen.

Gemeinsam mit Bundestagskollegen der CSU habe ich deshalb bereits Mitte des Jahres 2012 die Bundesbank in Frankfurt am Main besucht, um mit dem Bundesbankpräsidenten Dr. Jens Weidman u.a. über diese Problematik zu diskutieren.

Ich bewerte das im Januar 2013 von der Bundesbank vorgestellte Lagerkonzept als Schritt in die richtige Richtung. Es sieht vor, ab dem Jahr 2020 die Hälfte der deutschen Goldreserven in Deutschland zu lagern. Dazu werden schrittweise 300 Tonnen Gold von New York und 374 Tonnen Gold von Paris nach Frankfurt am Main transportiert. Die Bundesbank wird ihren Goldbestand mittelfristig auf nur noch drei – statt bisher vier – Lagerorte konzentrieren und den Schwerpunkt von New York nach Frankfurt am Main verlegen.

Der Goldbestand der Bundesbank belief sich zum 31. Dezember 2013 auf 3.387 Tonnen (108,9 Millionen Feinunzen). Als erste Notenbank der Welt hat die Bundesbank ihre Lagerstellen mit den jeweiligen Goldmengen veröffentlicht. Im abgelaufenen Jahr hat die Bundesbank bereits 37 Tonnen Gold nach Frankfurt am Main verlagert – davon 32 Tonnen aus Paris und 5 Tonnen aus New York

Die Planung und Durchführung der Verlagerungen ist angesichts der gebotenen Anforderungen an die Sicherheit der Transportkette sehr zeitintensiv. Deshalb habe ich Verständnis dafür, dass die Verlagerung erst 2020 abgeschlossen sein wird.

Carl-Ludwig Thiele, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, hat in einem Interview mit dem Handelsblatt am 19.02.2014 erklärt, dass die Bundesbank darüber hinaus in New York erweiterte Rechte zur Kontrolle der Goldbestände ausgehandelt habt. Dies ist notwendig und zu begrüßen.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Stracke

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