Sehr geehrte Frau D.,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 17. September und das Interesse an meiner Stellungnahme.

Grundsätzlich halte ich es für wichtig, Menschen, die in ihren Heimatländern aus politischen, religiösen oder ähnlichen Gründen verfolgt werden oder vor unmittelbarer militärischen Konflikten fliehen, ein Recht auf Asyl in Deutschland einzuräumen. Diese generelle Aussage möchte ich aber noch in ein wichtiges Verhältnis setzen. Eine unbegrenzte Aufnahme von Flüchtlingen kann es nämlich nicht geben. Dazu fehlen uns die integrativen Kapazitäten und finanziellen Mittel. Letztlich helfen wir Flüchtlingen nur dann, wenn wir ihnen eine Perspektive aufzeigen können. Das heißt, wenn wir sicherstellen können, ihnen u.a. mithilfe von Sprachkursen den Zugang zur Gesellschaft zu ermöglichen aber auch die Teilnahme am gesellschaftlichen und Erwerbsleben. Weder den Flüchtlingen noch uns ist es geholfen, wenn wir es zur Bildung von parallelen Gesellschaften kommen lassen, zwischen denen und der Gesellschaft kaum noch Austausch stattfinden.

Die meisten Flüchtlinge fliehen kurzfristig und aufgrund drängender, unmittelbarer Bedrohungen. Der Großteil von Ihnen beabsichtigt, nach einer Beruhigung der jeweiligen Situation wieder heimzukehren. Deshalb halte ich es generell für sinnvoller, Flüchtlinge in Deutschland höchstens temporär aufzunehmen, sofern keine dauerhafte Verfolgung aufgrund persönlicher Merkmale stattfindet. Stattdessen sollten wir Flüchtlingslager in den jeweiligen Nachbarländern deutlich stärker unterstützen, finanziell sowie materiell, sodass die Geflüchteten von dort gegebenenfalls schnell und unkompliziert wieder heimkehren können.

Sich impfen zu lassen ist eine persönliche Entscheidung. Ich wurde bereits geimpft.

Ich hoffe, Ihr Anliegen damit zufriedenstellend beantwortet zu haben. Bleiben Sie gesund und mit freundlichen Grüßen

Ihre Sylvia Pantel