Wie lange wollen Sie noch die Besserverdienenden außen vor lassen?

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Thomas Seerig
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Frage von Patricia B. •

Wie lange wollen Sie noch die Besserverdienenden außen vor lassen?

Sehr geehrter Herr Seering,
wie lange wollen wir noch zusehen, wie die Bereiche kippen, aus denen sich der Staat immer weiter zurückzieht und das Feld privaten Investoren/ Unternehmen überlässt oder die chronisch unterfinanziert sind? Z.B. Wohnen, Bildung (marode Gebäude, Lehrer-und Erziehermangel), Krankenversorgung-und Pflege. Wo bleibt das Soziale in der Markwirtschaft? Warum kann man reiche Menschen nicht stärker zur Verantwortung ziehen? Was unternehmen Sie gegen die steigende Armut (siehe immer stärkerer Andrang bei den Tafeln) und das Schrumpfen der Mittelschicht?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau B.,

Vielen Dank für Ihre Frage, die in ihrem Regelungsbedarf weit über die Möglichkeiten eines Landtagsabgeordneten hinausgeht..

Die Spaltung der Gesellschaft und das ökonomische Gefälle sind Themen, denen ich mich gerade als Sozial- und Behindertenpolitiker aktiv stellen will.

Ich denke, dass es hier sinnvoll ist, die Probleme grundsätzlich anzugehen anstatt nur an den Symptomen herumzudocktern. Zumal das von Ihnen genannte Thema "Schule" zeigt, dass es eben oft keine Frage des Geldes ist: Berlin hat das zweitgrößte Budget für Schulen, aber die zweitschlechtesten Resultate und marode Schulen.

Aber Bildung ist der Schlüssel zu allem: Mit guter Bildung ist das Risiko von Arbeitslosigkeit oder Bezug von Unterstützung geringer. Daher sind Investitionen in Bildung - aber gezielt statt per Gießkanne - Investitionen in die Zukunft. Der Gesellschaft und des Einzelnen.

Die Mieten sinken am meisten, wenn das Angebot steigt; indem zum Beispiel der Rand des Tempelhofer Feldes bebaut wird. Eine Änderung der Gesellschaftsform des Vermieters schafft keinen zusätzlichen Wohnraum.

Berlin hat eine sehr unausgewogene Struktur der Wirtschaft, so dass hier zum Beispiel die Folgen des Corona-Lockdowns besonders stark sind. Wir brauchen daher ein investorenfreundlicheres Klima statt ein Reichen-Bashing.

Wenn zudem die Verwaltung effektiver funktioniert - von der Ummeldung über Bauanträge bis zur Steuerfahndung - bewegt sich Berliner in eine richtige Richtung.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Seerig