Was bedeutet die in Ihrem Parteiprogramm angestrebte "Diktatur des Proletariats" und was ist Ihr Beitrag in den nächsten 4 Jahren, diese zu erreichen?

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Tobias Thylmann
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Frage von Jayanti Christa S. •

Was bedeutet die in Ihrem Parteiprogramm angestrebte "Diktatur des Proletariats" und was ist Ihr Beitrag in den nächsten 4 Jahren, diese zu erreichen?

Bedeutet "Diktatur des Proletariats" Ablehnung der Demokratie? Soll z.B. ich als Künstlerin, mittlerweile Rentnerin, unter eine Diktatur gezwungen werden? Wie verhält sich dieses Ziel zu meinem, der Durchsetzung gleicher Menschenrechte für alle, mit friedlichen Mitteln?

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Antwort von
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Liebe. J. C. S.
vielen Dank für ihre interessante Frage.
Zunächst einmal ist die Diktatur des Proletariats die Herrschaftsform im Sozialismus, nachdem die jetzt existierende Diktatur der Monopole in der heutigen kapitalistischen Gesellschaft überwunden ist.
Ein solcher revolutionärer Schritt kann jedoch erst stattfinden, wenn die entscheidende Mehrheit der Arbeiterklasse und der Volksmassen für die sozialistische Revolution sind und diese gemeinsam durchführen wollen.
Zu diesem Volksmassen gehören Künstlerinnen sie, Lehrerinnen, Ärztinnen, keine Selbstständige usw. die unter den heutigen gesellschaftlichen Verhältnissen unterdrückt werden. Tausende dieser Leute werden heutzutage unter dem Krisenmanagement der Coronakrise in den Ruin getrieben. All ihre Fähigkeiten werden nicht mehr benötigt und verkommen.
Dies ist ein Gesicht dieser Diktatur der Monopole, das sich aber auch in anderen Fragen wie dem Krieg gegen das afghanische Volk zeigt, oder auch der weiteren Einschränkung der noch vorhandenen bürgerlich demokratischen Rechte und Freiheiten.
Krisen und Kriege sind die Daseinsformen des heutigen Imperialismus. Darum sind wir nicht nur als Arbeiter an dessen Überwindung interessiert, sondern eben alle Unterdrückten.
Mit der Errichtung der Diktatur der Arbeiterklasse entsteht im Sozialismus eine überlegene Kraft gegen die Kapitalisten als Klasse, die der Arbeiterklasse und den Volksmassen die breiteste Demokratie überhaupt ermöglicht.
Die Gesellschaft ist auch die Grundlage für gleichberechtigte internationale Beziehungen auf Augenhöhe.
Sie fragen mich was ich in den nächsten 4 Jahren dafür tun möchte.
Nun, wann dieser Prozess konkret eintreten wird kann man nicht einfach Voraussagen. Dass er jedoch eines Tages eintritt ist sehr wahrscheinlich. Die einzige Option die dagegen spricht ist, dass es den Imperialisten gelingt schneller an ihrem Untergang zu arbeiten, als die Revolution durchgeführt werden kann. Dann würden beide Klassen in der kapitalistischen Barbarei untergehen.
Nach all meinen Erfahrungen, die ich mit den Menschen gemacht habe gehe ich allerdings davon aus, dass wir das Ziel des Sozialismus im gemeinsamen, solidarischen, konsequenten Kampf erreichen werden. Die Menschheit hat sich bisher immer Ziele gesteckt, die sie auch erreichen konnte. Das ist heute auch so.
Sie Fragen, ob sie unter eine Diktatur gezwungen werden.
Nun, momentan sind sie unter die Diktatur der internationalen Übermonopole gezwungen, die nur nach Gesichtspunkten derer Maximalprofite handelt. 
Unter der Diktatur des Proletariats gehören sie nicht zu den unterdrückten, sondern zu den befreiten. 
Darum werde ich nicht nur in den nächsten 4 Jahren alles dafür einsetzen, dass sich die Erkenntnisse der Befreiungsideologie in der Arbeiterklasse und den breiten Massen durchsetzen. Denn alles was der Mensch tut muss erst durch seinen Kopf. Darum lasst uns gemeinsam reden und handeln. Ich lade sie und jeden interessierten herzlich dazu ein an einer Wählerinitiative der internationalistischen Liste/MLPD teilzunehmen und wenn sie mögen diese Richtung zu unterstützen, auch durch ihre Wahl der MLPD. 
Mit herzlichen Grüßen Tobias Thylmann