Frage an Ulrich Goll bezüglich Umwelt

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Ulrich Goll
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Frage von Bernd S. •

Frage an Ulrich Goll von Bernd S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Goll,

ich stelle mir momentan die Frage und ich bitte Sie dies nicht als Beleidigung aufzufassen, sondern als Auffassung eines besorgten Bürgers, ist die Regierung in BW entweder unfähig oder wird hier bewußt gelogen?

Wie ich zu dieser These komme, wobei ich hoffe, daß Sie diese wiederlegen können.

Bis vor kurzem waren die AKWs in Deutschland und speziell in BW so sicher, daß einer Laufzeitverlängerung nichts im Wege stand.

Nun auf einmal, auch unter dem Eindruck der Ereignisse in Japan, wird diese Entsheidung revidiert und ein Teil der AKWs (hier Neckarwestheim) vom Netz genommen.

Was hat sich in den letzten Monaten geändert? Der bauliche Untergrund in Neckarwestheim sicherlich nicht, die seismologischen Gegebenheiten auch nicht und bestens gewartet war das AKW ja wohl auch?

Entweder war Neckarwestheim nie sicher oder die jetzige Stilllegung ist populistisch und dann stellt sich die Frage was nach der (den) Wahl(en) mit diesem AKW passiert.

Und hier schließt sich der Kreis: Lüge oder Unfähigkeit (wie gesagt, nicht persönlich gegen Sie gerichtet, aber das ist mein Eindruck)

Und als Steuerzahler eine weitere Frage: EnBw erziehlt wohl 75% ihres Gewinnes mit vier Kernkraftanlagen. Wie gedenken Sie den Verlust bedingt durch das abschalten einiger davon zu kompensieren, ohne die Strompreise dementsprechend zu erhöhen? Sie haben sich sicherlich bevor Sie nachträglich dieses Rückkaufgeschäft genehmigt haben Gedanken über einen "Bad Case" gemacht, oder?

Beste Grüße

Bernd Supper

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Supper,

vielen Dank für Ihre Anfrage auf abgeordnetenwatch, die sich offenbar mit meiner gestrigen Antwort auf diesem Portal zu einer ähnlichen Frage gekreuzt hat. Wie ich in meiner dortigen Antwort ausgeführt habe, geht es bei dem Moratorium darum, die Sicherheitsstandards unserer Atomkraftwerke anhand der Erfahrungen aus Japan einer intensiven Überprüfung zu unterziehen. Dies bedeutet nicht, dass die Reaktoren in unserem Land bislang unsicher gewesen wären - denn dann hätte man sie schon zuvor vom Netz nehmen müssen. Es wäre aber unverantwortlich, wenn wir die Erkenntnisse aus Japan zu Ursachen, Ablauf und Auswirkungen des dortigen Unglücks nicht für eine neue Risikobewertung nutzen würden.

Ihre Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Zukunftsperspektive der EnBW teile ich nicht. Schon jetzt ist das Unternehmen etwa mit dem Wasserkraftwerk in Rheinfelden, dem geplanten Pumpspeicherkraftwerk in Atdorf oder Offshore-Windparks auch im Bereich der regenerativen Energiegewinnung stark engagiert. Die Beteiligung des Landes stellt dabei eine Chance dar, diesen Umbauprozess des Unternehmens hin zu regenerativen Energiequellen zu unterstützen und zu beschleunigen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Prof. Dr. Ulrich Goll MdL