Frage an Ursula Eid bezüglich Wirtschaft

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Ursula Eid
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Frage an Ursula Eid von Georg W. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Eid,

es ist mittlerweile ja bekannt, dass sich die positiven Auswirkungen der Zeitumstellung um die NULL bewegen, während die negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft und Volkswirtschaft überwiegen.

Durch die erhöhten Unfälle in der Zeit nach der Zeitumstellung entsteht nicht nur ein volkswirtschaftlicher sondern auch ein Schaden an Leib und Leben der Mitbürger.

Des weiteren sinkt durch die Rhytmusumstellung in den Wochen nach der Zeitumstellung durch Übermüdung die Produktivität der Arbeitnehmer.

Zeitungsartikel zu dem Thema:
http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/themen/;art2825,2846106
http://www.welt.de/wissenschaft/article1300816/Innere_Uhr_dreht_bei_Zeitumstellung_durch.html
http://www.focus.de/schule/lernen/forschung/zeitumstellung-eulen-haben-es-besonders-schwer_aid_384760.html
http://www.verkehrsrundschau.de/mehr-unfaelle-nach-zeitumstellung-827378.html
http://www.bild.de/BILD/auto/2009/03/sommerzeit/mehr-unfaelle-nach-umstellung.html
http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2009/03/28/mehrheit-der-deutschen/ist-zeitumstellung-leid.html

Kann sich Deutschland im Zeichen der Krise diesen Unsinn überhaupt noch leisten? Was werden sie als Politiker tun um endlich dafür zu sorgen, dass die Zeitmanipulationen beendet werden?

mfg

Georg Weihrauch

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Weihrauch,

vielen Dank für Ihre Frage, die mich über abgeordnetenwatch.de erreicht hat.

Die Effekte der Zeitumstellung sind, wie die links, die Sie mir freundlicher Weise zur Verfügung stellten, deutlich machen, intensiv untersucht. Sie gleichen denen des Jetlags, der entsteht, wenn Menschen mit dem Flugzeug mehrere Zeitzonen überspringen. Eine Faustregel besagt, dass man pro Stunde Zeitunterschied ca. einen Tag Umgewöhnung benötigt. Im Falle der Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit ist dies dann jeweils ein Tag. Eine Stunde zu wenig oder eine Stunde zu viel - die meisten Menschen passieren die Zeitumstellung "im Schlaf" und reagieren aus diesem Grund recht unempfindlich. Die volkswirtschaftlichen Vorteile des Tageslicht-Sparens liegen auf der Hand. Wenn es in der produktiven Zeit draußen länger hell ist, kann bei weniger Energieverbrauch mehr geleistet werden. Außerdem werden wir ja nicht von der Zeitumstellung überrascht, die Daten stehen lange im Vorhinein fest (www.zeitumstellung.de). Sie kennen sich und Ihre Reaktion darauf sehr gut und können sich entsprechend vorbereiten.

Natürlich ist es bedauerlich, wenn sich an einem Montag nach der Zeitumstellung morgens mehr Autounfälle ereignen. Menschen, die von langen Reisen zurückkommen und länger unter der Anpassung an die Zeitumstellung leiden, sind jedoch auch für sich selbst verantwortlich und werden, wenn sie entsprechend empfindlich sind, bestimmte Tätigkeiten unterlassen. Ebenso wie man niemandem eine Reise ins entfernte Ausland verwehren kann, um die Allgemeinheit vor den "Gefahren" während der Zeit des Jetlags zu schützen, denke ich, dass eine genereller Verzicht auf die Zeitumstellung nicht sinnvoll wäre.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Uschi Eid