Frage an Ute Kuhlmann bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Ute Kuhlmann
DIE VIOLETTEN
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Frage von Thomas Dr. D. •

Frage an Ute Kuhlmann von Thomas Dr. D. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Der Großraum und Luft- und Raumfahrtstandort München ist als einzige deutsche Metropole nicht für die Allgemeine Luftfahrt unbeschränkt anfliegbar. Die Allgemeine Luftfahrt stellt mit Ihren Luftfahrzeugentwicklungen eine Innovationsquelle für die Luftfahrtindustrie dar und führt darüberhinaus Jugendliche v.a. über den Segelflug an Berufe in der Zukunftsbranche Luft- und Raumfahrt heran.
Wie stehen Sie zur Konversion des ehem. Luftwaffenflugplatzes Fürstenfeldbruck zu einem Verkehrslandeplatz für die Allgemeine Luftfahrt und der Ansiedlung von luftfahrttechnischen Betrieben?

Antwort von
DIE VIOLETTEN

Sehr geehrter Herr Dr. Dumser,

danke zunächst für Ihre Frage. Ich möchte zu Beginn vorausschicken, dass ich die Begeisterung für den Flugsport gut verstehe und mir auch die Faszination vorstellen kann, die er ausübt. Bei der Frage um die weitere Nutzung des Flugplatzes Fürstenfeldbruck geht es aber in erster Linie darum, eine wirtschaftlich, ökonomisch und ökologisch sinnvolle Lösung zu finden, die auch im Sinne der Einwohner aller angrenzenden Gemeinden ist. Diese - so habe ich es der bisherigen Berichterstattung entnommen – legen in erster Linie Wert auf eine größtmögliche Lärmvermeidung. Das sollte berücksichtigt werden, denn Lärm ist eine Form der Umweltbelastung und kann die Lebensqualität von Menschen deutlich beeinträchtigen.

Betrachtet man die Vorschläge zur Nachnutzung, ist aber in der Tat fraglich, ob Trabrennbahn und BMW-Fahrtraining weniger Lärmaufkommen erzeugen, als eine Nutzung durch die allgemeine Luftfahrt. In diesem Sinne dürften wohl alle bisherigen Nutzungsvorschläge nicht als optimal gelten – mit Ausnahme der Segelfliegerei, die natürlich kein Problem darstellt.

Sie sprachen in Ihrer Frage das Thema „Innovation“ an. Ich bin ganz Ihrer Meinung, dass bei einer Planung der Nachnutzung beachtet werden sollte, welche Entwicklungen man langfristig für unterstützenswert hält. Die Violetten befürworten alle innovativen Technologien, die im Dienst des Menschen stehen und im Einklang mit Natur und Umwelt zu realisieren sind. Wir sprechen uns aus für Entwicklungen, die eindeutige Verbesserungen beinhalten. „Eindeutige Verbesserung“ heißt, Verbesserung für möglichst alle Menschen – also nicht Verbesserung für die einen gegen Verschlechterung für die anderen. Um das zu gewährleisten, sprechen die Violetten sich für Volksentscheide als Mittel einer direkten Demokratie aus.

Umweltminister Gabriel hat kürzlich einige interessante Vorschläge zu ökologisch orientierten Steuerreformen gemacht. So fordert er in seinem Strategiepapier unter anderem, die Steuerbefreiung von Flugbenzin aufzuheben. Wenn wir das Thema „Klimaschutz“ ernst nehmen, ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Also: Innovation ja – auf Basis fossiler Treibstoffe nein. Dazu eine Frage an Sie zurück: Gibt es Ansätze im Bereich der Flugtechnik, alternative Treibstoffe zu nutzen? Es würde mich interessieren, davon zu erfahren.

Dies war jetzt eine lange Antwort, die ich auch hätte kürzer formulieren können. Und zwar mit einem Zitat – auch wenn ich nicht weiß, von wem es stammt. Es lautet: Jeder Mensch sollte die Welt ein bisschen schöner hinterlassen, als er sie vorgefunden hat.

Meine Meinung: Auch den Flugplatz Fürstenfeldbruck sollte unsere Generation schöner gestalten und der Nachwelt wertvoller hinterlassen, als wir ihn vorgefunden haben.

Mit herzlichen Grüßen

Ute Kuhlmann