Sehr geehrte Frau Hartmann,

Sie haben vor einigen Tagen auf eine Frage von Frau Mareike Scholz reagiert. Leider haben Sie dabei nur allgemeine Zustimmung zur Betroffenheit und Meinung der Fragestellerin geäußert und sich allgemein gegen die aktuelle Form des Jugendschutzes sowie Computerspiele ausgesprochen. Leider haben Sie keine Auskunft über Ihre konkreten politischen Initiativen gegeben noch einige Missverständnisse der Fragestellerin aufgeklärt. Ich möchte daher einige Folgefragen an Sie stellen:

- Ist Ihnen bekannt, dass die Jugendfreigabeverfahren für Computerspiele in Deutschland von der staatsunabhängigen USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) durchgeführt werden?
- Ist Ihnen das Informationsangebot der USK bekannt, insbesondere zum Ablauf des oft mehrstufigen Freigabeverfahrens, zum Empfehlungscharakter der Freigaben sowie zur Erziehungsverantwortung der Eltern?

- Warum haben Sie die Fragestellerin nicht darauf hingewiesen, dass die Freigaben entgegen ihrem Glauben nicht vom Staat sondern einer unabhängigen Organisation vergeben werden? Warum haben Sie sie nicht auf die Informationen der USK hingewiesen?
- Haben Sie zur in der Frage behandelten Freigabe oder zum Freigabeverfahren allgemein eine Anfrage an die USK gestellt oder haben Sie das noch vor?
- Was konkret wollen Sie als Bundestagsabgeordnete am Jugendschutz bzw. dem Jugendfreigabeverfahren ändern oder welche Initiativen ergreifen? Wie stehen Sie zur Staatsferne der Organisationen der Freiwilligen Selbstkontrolle?
- Wie stehen Sie zum Medium Computerspiele, das von allen bisherigen Bundestagsparteien als eigenständiges Medium von kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung anerkannt wurde?

Mit freundlichen Grüßen
A. J.