Frage an Waltraud Blarr bezüglich Umwelt

Waltraud Blarr
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Stefanie M. •

Frage an Waltraud Blarr von Stefanie M. bezüglich Umwelt

Rheinland-Pfalz bietet große Möglichkeiten für den sogenannten "sanften Tourismuns" (z.B. Naherholung) sowie Bilandwirtschaft und den Einsatz von Biomasse als zukünftigen Energieträger.

Welche Ideen und Konzepte haben die Grünen, um diese Bereiche in den nächsten Jahren zu fördern?

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Stefanie Maltha

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Maltha,

Leider ist die Beantwortung Ihrer Fragen im Wahlkampfstress bis heute unerledigt geblieben. Ich bitte Sie hierfür um Verzeihung. Bitte sehen Sie das nicht als fehlendes Interesse oder Wertschätzung am Sujet an.

Zur Beantwortung Ihrer Fragen:

Die Nutzung von Biomasse zur Erzeugung von Strom und Treibstoffen sowie die umweltgerechte Erzeugung von Nachwachsenden Rohstoffen eröffnen neue Perspektiven für die ländlichen Regionen. Auch Tourismus und Dienstleistungen bieten neue Chancen, ebenso wie die regionale Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte. Die Region Bitburg-Prüm ist Modellregion im Projekt »Regionen aktiv«, das mit finanzieller Unterstützung des Bundes beispielhaft neue Wege der ländlichen Entwicklung aufzeigt. Wir wollen die positiven Erfahrungen der Modellregion auf andere Regionen in Rheinland-Pfalz übertragen.

Immer mehr Menschen entscheiden sich für biologisch erzeugte Lebensmittel -aus gutem Grund. Sie sind ohne gesundheitsbelastende Spritzmittel angebaut, grundsätzlich gentechnikfrei und schmecken einfach besser! Die Nachfrage nach Bio-Produkten hat sich im vergangenen Jahr um 15 % erhöht. Sie kann inzwischen nicht mehr vollständig durch einheimische Waren gedeckt werden. Statt die Bio-Landwirtschaft zu unterstützen und damit den rheinland-pfälzischen Bauern neue Perspektiven zu eröffnen, zahlt Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Nachbarland Nordrhein-Westfalen wesentlich geringere Zuschüsse für Umstellungsbetriebe. Bio-Bauern in der Grenzregion zu NRW sind daher nicht konkurrenzfähig.

Ich möchte die Regionalförderung und die Verzahnung von Ökologie, Ökonomie und Sozialem noch am Beispiel der Ausweisung von Nationalparks verdeutlichen, was wir in unserem Wahlprogramm auch fordern.

Nationalparks sind auf der ganzen Welt wahre Publikumsmagneten. Sie bieten eine optimale Möglichkeit Naturschutz, naturnahen Tourismus und regionale Wertschöpfung miteinander zu verzahnen. Im Müritz Nationalpark betrug 2004 nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz die zusätzliche Nettowertschöpfung 11,9 Mio. Euro, das entspricht etwa 628 Arbeitsplätzen. Bereits im ersten Jahr der Ausweisung des Nationalparks Eifel stiegen die Besucherzahlen in der Region Eifel/Aachen um 11.6 %. Im Rahmen eines solchen Projektes stellen auch die Förderung der Bio-Landwirtschaft und die Energieerzeugung durch Biomasse oder Biogase neben eines möglichen Engagements im sanftem Tourismus (Ferien beim Biobauern im Nationalpark)neue Erwerbsmöglichkeiten für die Landwirte dar. In strukturschwachen Gegenden wie Eifel oder Pfälzerwald könnte liegt in einem solchen Naturschutzgroßprojekt -nach meinem Ermessen- eine der einzigen Entwicklungschancen.

Ich hoffe Ihre Fragen damit beantwortet zu haben und stehe Ihnen für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Waltraud Blarr