Frage an Wolf Bauer von Kaj M. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Dr. Bauer,
seit Jahren engagieren Sie sich für den Ausbau der Grünen Gentechnik als ein Mittel zur Bekämpfung des Welthungers. Sehen Sie als Mitglied des Caritas Rates keinen Interessenskonflikt? Zumindest äußert sich die Schweizer Caritas sehr konkret zu dem Thema, wie man hier nachlesen kann: http://www.alliancesud.ch/deutsch/files/D_PnDt8.pdf
Wie vertreten Sie Ihre Position im Caritas Rat?
Wie ist die Position der deutschen Caritas dazu?
Mit freundlichen Grüßen,
Kaj Mertens-Stickel
Sehr geehrter Herr Mertens-Stickel,
ich bin bei der Ausübung meines Mandates gemäß Art. 38 GG nur meinem Gewissen gegenüber verantwortlich – und nicht der Union oder der Caritas. Allein aufgrund von Mitgliedschaften in Vereinigungen, Religionsgemeinschaften, Parteien oder dergleichen lasse ich mir mein Recht auf eine eigene – auch abweichende - Meinung zu bestimmten Themen nicht beschneiden. Dies entspricht meiner Auffassung eines mündigen Bürgers. Sollte die Mehrheit der Caritasmitglieder mit meinen Auffassungen zu bestimmten Themen ein Problem haben, steht es Ihnen natürlich frei, mir das Vertrauen zu entziehen.
Darüber hinaus trete ich vor dem Hintergrund von 923 Millionen Hungernden weltweit für eine ergebnisoffene Diskussion mit den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ein, welche Chancen und Risiken im Bereich des Einsatzes von grüner Gentechnik für deren Landwirtschaften bestehen. Eine Entscheidung über deren Einsatz in den Partnerländern dagegen maße ich mir nicht an – dies ist das alleinige Recht und die Aufgabe der dort gewählten Vertreter.
Zur Haltung der Caritas zu einzelnen Themen fragen Sie doch bitte dort nach.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Wolf Bauer
Weitere Fragen an Wolf Bauer
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