Frage an Wolfgang Albers bezüglich Gesundheit

Portrait von Wolfgang Albers
Wolfgang Albers
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Wolfgang Albers zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Dr. Lienhard W. •

Frage an Wolfgang Albers von Dr. Lienhard W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Albers,

mich wundert, daß Berlin die Maskenpflicht zwar in Bussen, S- und U-, Bahnen vorschreibt, nicht aber in Geschäften. Wer dort das Abstandsgebot mißachtet, dem bin ich auf engem Raum ausgeliefert.

Die Entscheidung des Senats gefährdet meine Gesundheit.

Meine Frage an Sie: wie ist diese seltsame Ausnahme vom Maskengebot zustande gekommen? Welche Position haben Sie vertreten?

Sind Sie der Meinung von Weltärztepräsident Frank Montgomery?

Weltärztepräsident Montgomery stellt die Sinnhaftigkeit des Tragens eines Mundschutzes infrage: „Wer eine Maske trägt, wähnt sich sicher, er VERGISST den allein entscheidenden Mindestabstand.“ Bei unsachgemäßem Gebrauch könnten Masken sogar gefährlich werden. Im Stoff konzentriere sich das Virus, beim Abnehmen berühre man die Gesichtshaut, schneller könne man sich kaum infizieren. Quelle: Rheinische Post online, vom 23. April 2020

Herr Montgomery hat seine akademische Sozialisation vor 30 Jahren erhalten und hat offenbar keine sehr hohe Meinung von der Intelligenz seiner Patienten.

Werden Sie sich dafür einsetzen, die Entscheidung des Senats zu korrigieren?

Beste Grüße
Dr. Lienhard Wawrzyn

Portrait von Wolfgang Albers
Antwort von
DIE LINKE

Der Präsident des Weltärztebundes Montgomery hat gerade die richtige Antwort auf diese Art einer Mund-Nasen-Abdeckungspflicht gegeben. Dem ist nichts hinzuzufügen. Auch der Kollege Drosten äußert sich da differenzierter als Sie, andere Virologen auch, so der Chef der Virologie des Bernard-Nocht-Instituts in Hamburg.
Die WHO empfiehlt sie nicht und auch das RKI positioniert sich da eher differenziert:
„...es ist zu vermuten...“
Ich teile die Meinung von Montgomery und werde das so auch weiter öffentlich vertreten.
Wenn man wenigstens den Begriff „Maske“ verbindlich definieren würde, bevor man das Tragen einer solchen zur Pflicht macht.
Aber Tuch und Schal geht auch...?
Das ist doch Humbug!
Diese Schlabberlätze sind leider nicht nur ein Witz, sondern infektiologisch ein reales Problem.
Da beißen Sie auch mit Ihrer Salve ( warum eigentlich?) gegen Montgomery keinen Faden ab.
Der ideale Nährboden für jedwede Art von Keimen in feuchtem, warmen Milieu und das über Stunden. Und woher nehmen Sie die Gewissheit, dass der Nebenmann in der U-Bahn seinen edlen Stoff am Abend zuvor auch ausgekocht hat? Und nicht gerade wieder mit den Händen daran herumgefummelt hat?
Nach den Vorschriften des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte dürfen diese „Community-Masken“ weder mit dem Begriff „Schutz“ beworben noch in Umlauf gebracht werden.
Warum wohl?
Was soll‘s also?
Für den, der vorhat, sein Gegenüber voll frontal anzuniesen,
sind die Dinger in der Tat eine Spaßbremse. Bestreitet keiner.
Aber das hat ja wohl auch niemand vor - oder?
Keinem ist verwehrt, seine
„Maske“ zu tragen, so individuell-einfallsreich, wie er es mag. Der Phantasie sind da ja offenbar keine Grenzen gesetzt. Aber machen Sie nicht etwas zur Pflicht, dessen Nutzen Sie nicht belegen, dessen korrekte Anwendung Sie nicht kontrollieren und dessen Bereitstellung Sie nicht ausreichend garantieren können.
Rund 3-4 Millionen Stück bräuchten Sie alleine für den ÖPNV täglich in Berlin und da ist das Wechseln der nach kurzer Zeit völlig durchfeuchteten Exemplare noch gar nicht eingerechnet.
Also kurzum, ich halte nichts von einer allgemeinen Maskenpflicht,
sehe deren epidemiologischen Effekt allenfalls begrenzt und werde mich politisch auch nicht für eine solche Pflicht einsetzen.
Gruss
W.A.