Sehr geehrter Herr Bosbach,

ich schreibe Ihnen als Mitglied des Ausschusses für Inneres. Ich schätze Sie als Politiker sehr, obwohl ich oftmals nicht mit Ihnen übereinstimme. Dies vorangestellt meine Frage:

Ich bemerke zunehmend, wie sich in Deutschland immer mehr sogenannte "Bürgerwehren" formieren. Einige verabreden sich in sozialen Medien, formieren sich oftmals unter der Maßgabe, sich gegen vermeintliche kriminelle Aktivitäten gesonderter Personengruppen wehren zu wollen. Das tun Sie, nachdem Sie konstatiert haben, dass die Polizei überfordert sei, dass die Polizei diese Bürgerwehren unterstützt und dass sie sich wehren müssten. Belegte Beispiele sind Bürgerwehren in Freital, Untersuhl/Gerstungen, Rothenburg (Görlitz) etc.

Mir macht das Angst. Bei diesen Personen ist entweder kein Vertrauen mehr in die deutsche Exekutive vorhanden oder sie benutzen ihre Tatsachenbehauptungen und Aktionen, um ein gewisses Klima und damit sich eine Daseinsberechtigung zu schaffen.

Ich frage Sie als versierten Innenpolitiker: Wird das einmal Thema bei Ihnen (im Ausschuss) werden? Gibt es Ideen, wie und was Staat und Gesellschaft gegen solche Tendenzen tun können? Ich möchte nicht, dass Leute glauben, das Recht selbst in die Hand nehmen zu können.

Herzlichen Dank und die besten Grüße aus Berlin!