Frage an Wolfgang Zimmermann bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Wolfgang Zimmermann
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Frage an Wolfgang Zimmermann von Wolfgang K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Zimmermann:

Bei kandidatencheck-nrw.de habe ich gelesen, Sie wären der Meinung, dass das Abitur u.a. zum wissenschaftlichen Arbeiten befähigen solle.

Nach meiner Kenntnis ist so etwas eigentlich erst Thema eines Hochschulstudiums (z.B. Diplom). So steht es in der Regel in Diplom-Prüfungsordnungen. Beim Bachelor wird das z.B. nicht einmal verlangt, dieser soll eher berufsqualifiziernd und praxisorientiert sein, so jedenfalls die Vorstellungen unserer Regierung, gemäß den sog. Bologna-Beschlüssen.

Ich nehme nicht an, dass das Ihre persönliche Erfindung ist. Woher stammt also die Vorstellung, das Abitur solle zum wissenschaftlichen Arbeiten befähigen oder (automatisch) dorthin führen? Wäre das nicht einem Hochschulstudium bzw. Hochschulabschluss vorbehalten ?

Soll nicht das Abitur - so die Tradition seit Jahrzehnten - eher so etwas wie Allgemeinbildung vermitteln und dabei "nur" zur Hochschulreife führen? Besonders angesichts der Tatsache, dass - speziell von den politischen Kräften, die Ihnen nahestehen - seit Jahren gefordert wird, es sollen mehr als 50 % eines Jahrgangs Abitur machen, vielleicht sogar 80 %. Und die sollen dann alle wissenschaftlich arbeiten können?

Ist auch ein Scheitern vorgesehen, wenn einfach nicht so viele Leute das hohe Ziel schaffen? Oder soll der Anspruch abgesenkt werden, indem man einfach Etikettenschwindel betreibt und alles und jedes zur Wissenschaft erklärt?

Mit freundlichem Gruß
W. Kühnel

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Antwort:

Sehr geehrter Herr Kühnel,

hier liegt offensichtlich ein Missverständnis vor. Selbstverständlich soll das Abitur auch - aber nicht nur - dazu befähigen, ein Hochschulstudium antreten zu können, in dem wissenschaftlich gearbeitet wird. Der Nachweis, dass ein/e Studierende/r wissenschaftlich arbeiten kann, wird dann mit dem Abschluss des Hochschulstudiums geliefert.

Aus Sicht der LINKEN löst das Zentralabitur die derzeitigen Probleme im Bildungssystem nicht.

Die Linke setzt sich gegen ein Zentralabitur und für eine reformierte Oberstufe ein. So können die individuellen Interessen und Stärken der Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Für DIE LINKE liegt der Schwerpunkt auf einer besseren Schulbildung für alle Kinder und Jugendlichen ohne soziale Auslese. Wir wollen somit mehr Schülerinnen und Schülern ermöglichen, das Abitur zu erlangen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Zimmermann