Bildungsqualität erhöhen

Die Staatsregierung wurde aufgefordert, für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen und Familien im Bereich von Schule und Ausbildung nachhaltig zu entlasten. Der Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion wurde von den GRÜNEN unterstützt, mit den Stimmen der CSU aber abgelehnt. Die Freien Wähler enthielten sich in der Abstimmung.

 

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Dafür gestimmt
43
Dagegen gestimmt
79
Enthalten
13
Nicht beteiligt
45
Abstimmungsverhalten von insgesamt 180 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionStimmkreisStimmverhalten
Portrait von Klaus StöttnerKlaus StöttnerCSU126 - Rosenheim-Ost Dagegen gestimmt
Portrait von Karl StraubKarl StraubCSU125 - Pfaffenhofen a.d. Ilm Dagegen gestimmt
Portrait von Florian StreiblFlorian StreiblFREIE WÄHLER110 - Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen Enthalten
Portrait von Jürgen StröbelJürgen StröbelCSU505 - Ansbach-Nord Dagegen gestimmt
Portrait von Reinhold StroblReinhold StroblSPD301 - Amberg-Sulzbach Dafür gestimmt
Portrait von Simone StrohmayrSimone StrohmayrSPD703 - Aichach-Friedberg Dafür gestimmt
Das Bild zeigt Martin Stümpfig, einen Mann mit kurzen dunklen Haaren, der lächelt. Martin Stümpfig trägt ein grünes Hemd und einen dunkelblauen BlazerMartin StümpfigDIE GRÜNEN505 - Ansbach-Nord Nicht beteiligt
Portrait von Arif TaşdelenArif TaşdelenSPD501 - Nürnberg-Nord Nicht beteiligt
Portrait von Walter TaubenederWalter TaubenederCSU206 - Passau-West Dagegen gestimmt
Portrait von Peter TomaschkoPeter TomaschkoCSU703 - Aichach-Friedberg Nicht beteiligt
Portrait von Carolina TrautnerCarolina TrautnerCSU705 - Augsburg-Land-Süd Dagegen gestimmt
Portrait von Joachim UnterländerJoachim UnterländerCSU105 - München-Moosach Dagegen gestimmt
Portrait von Karl VetterKarl VetterFREIE WÄHLER302 - Cham Nicht beteiligt
Portrait von Steffen VogelSteffen VogelCSU604 - Haßberge, Rhön-Grabfeld Dagegen gestimmt
Portrait von Florian von BrunnFlorian von BrunnSPD103 - München-Giesing Nicht beteiligt
Portrait von Ludwig von und zu LerchenfeldLudwig von und zu LerchenfeldCSU Dagegen gestimmt
Portrait von Ruth WaldmannRuth WaldmannSPD104 - München-Milbertshofen Dafür gestimmt
Portrait von Gerhard WaschlerGerhard WaschlerCSU205 - Passau-Ost Dagegen gestimmt
Portrait von Ernst WeidenbuschErnst WeidenbuschCSU122 - München-Land Nord Dagegen gestimmt
Portrait von Angelika WeikertAngelika WeikertSPD Dafür gestimmt
Portrait von Paul Raphael WengertPaul Raphael WengertSPD711 - Marktoberdorf Nicht beteiligt
Portrait von Johanna Werner-MuggendorferJohanna Werner-MuggendorferSPD203 - Kelheim Nicht beteiligt
Portrait von Manuel WestphalManuel WestphalCSU506 - Ansbach-Süd, Weißenburg-Gunzenhausen Dagegen gestimmt
Portrait von Jutta WidmannJutta WidmannFREIE WÄHLER202 - Dingolfing Enthalten
Portrait von Margit WildMargit WildSPD305 - Regensburg-Stadt Dafür gestimmt

Chancengleichheit für junge Menschen zu schaffen bedeutet, die Abhängigkeit von Bildungserfolg und Herkunft der Eltern zu verringern. Hierfür sei neben einem Rechtsanspruch auf einen kostenfreien Ganztagsschulplatz, Kostenfreiheit für den Schulweg und pädagogisches Zusatzpersonal nötig.

Für Dr. Simone Strohmayr (SPD) kann ein Bildungssystem nur dann nachhaltig und gut sein, wenn es sich um die Bildungsgerechtigkeit kümmere. Würde in Bayern nicht mehr für die Bildung getan, bleibe das System undurchlässig und benachteilige Kinder und Jugendliche aus finanziell weniger gut gestellten Familien. Um Eltern nicht mit den hohen Kosten für Lernmittel, Anfahrtskosten und gesunde Verpflegung alleine zu lassen, müsste die Landesregierung mehr investieren. Die Übertrittsempfehlung, das sog. "Grundschulabitur", sei abzuschaffen.

Prof. Dr. Gerhard Waschler (CSU) legte dar, der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz würde die gewachsene Betreuungsstruktur in Bayern zerstören. Inzwischen würden aber alle genehmigungsfähigen Anträge auf Ganztagsbetreuung  genehmigt werden. Familien mit einem Kindergeldanspruch für drei oder mehr Kinder oder Familien, die in den Genuss der Härtefallregelungen kommen, würden zudem von den Beförderungskosten in vollem Umfang befreit. Das Mittagessen an bayerischen Schulen sei günstig und es gäbe Zuschüsse von den Job-Centern. Es sei beschlossen worden, Jugendsozialarbeit zu beschleunigen und Einsatzorte mit einem hohen Migrantenanteil zu priorisieren. Zu dem Übertrittsverfahren nach der Grundschule bestünde eine hohe Zustimmung.

Prof. Dr. Michael Piazolo (Freie Wähler) befürwortete die Forderungen der SPD, bemängelte aber fehlende Differenziertheit der einzelnen Punkte. An vielen Stellen müssten Sachverhalte genauer beleuchtet und diskutiert werden. Daher würden sich die Freien Wähler in der Abstimmung enthalten.

Thomas Gehring (GRÜNE) betrachtete den eingereichten Antrag als gemeinsame Forderungsliste der Oppositionsfraktionen während der laufenden Legislaturperiode. Dennoch habe die Landesregierung in keinem dieser Punkte gehandelt. Am Antrag würden die Versäumnisse der CSU in der Bildungspolitik sichtbar. Gerade die verbindliche Übertrittsempfehlung bereite Eltern Ärger und Kopfzerbrechen und übe großen Druck auf die Schülerinnen und Schüler aus. Dies erschwere die Grundschularbeit  und hindere Lehrerinnen und Lehrer an ihrer guten Arbeit.

Dr. Ludwig Spaenle (CSU) kündigte an, auf Bundesebene sei ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter vorstellbar. Hier solle der Bund helfen, die Finanzierung zu verbessern und den Rechtsanspruch umzusetzen. Im Gespräch mit den SPD-geführten Ländern seien bereits Fortschritte erkennbar. In den Koalitionsgesprächen in Berlin zwischen Union und SPD seien die Schulwegkostenfreiheit einschließlich der 10. Jahrgangsstufe, die Lernmittelfreiheit und die Kostenfreiheit für ein gesundes Mittagessen vorgesehen. An den Kosten werde der Bund sich beteiligen. Auch für mehr Personal solle Geld zur Verfügung gestellt werden. Die Abschaffung der verbindlichen Übertrittsempfehlung in Bayern sei hingegen nicht vorgesehen.