Frage an Andrea Lindlohr bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Andrea Lindlohr
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Hartmut S. •

Frage an Andrea Lindlohr von Hartmut S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Hallo Frau Lindlohr
Die Pisa-studie hat schwerwiegende Bildungslücken bei der heutigen Jugend aufgezeigt.-sogar der deutschen Sprache sind viele nur kaum noch mächtig.
Es ist in Mode gekommen alles auf "Denglish" auszudrücken. Beispiele: Rope-skipping=Seilspringen/
Warme Jacke=Outdoor-Jacke// Outfit=Kleidung// Coffe-to-goKaffee zum mitnehmen// Flatrate=Pauschaltarif//Recycling-Park=Müllplatz//
Backshop=Bäckerei oder Ar...laden(??)// HaFaúmily&Home// usw and so on.
oder gar : Kandidaten-Watch statt Kandidaten-Beobachtung oder Kandidaten-vorstellung..
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Wie gedenken sie diesem Trend (sorry) entgegenzuwirken..?? Frankreich ist da zwar ein wenig weit gegangen-dort ist es schlicht verboten sich nicht französisch auszudrücken- aber die Richtung stimmt schon.- Viele Leute wissen eigentlch selber nicht was sie da in Denglish eigentlich von sich geben-oft sehe ich ratlose Gesichter wenn ich Personen auffordere das doch mal näher zu erklären was sie so gerade sagen.
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With friendly greetiings Hartmut Scheidemacher 9.3.2006
Viel Glück für ihre Kandidatur und die Greenhorns

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Scheidemacher,

Sie und ich können unsere persönliche Meinung über die von Ihnen zitierten Ausdrücke in ´Denglisch´ haben, die in der Tat einfach hässlich sind. Wir können uns auch jeden Tag bemühen, selber eine gute Sprache zu pflegen.

Das tue ich, da mir meine Sprache deutsch viel bedeutet - aber auch ich bin dabei im Alltag mal mehr und mal weniger erfolgreich und mache Fehler wie wir alle. Ich ärgere mich oft über die Verwendung falscher, nämlich englischer, Apostrophs ("Tina´s Waschsalon") und freu mich über jeden, der einen korrekten Genitiv pflegt.

Dennoch ist es aber so, dass weder Sie noch ich noch der Gesetzgeber (auch nicht der in Frankreich) den sprachlichen Wandel aufhalten können. Wir können mit guten Beispiel vorangehen und für eine Sprachkultur werben, die gerade ältere Menschen nicht außen vor lässt. Am Ende ist die Sprache aber ein elementarer Bestandteil der Freiheit und der Persönlichkeit jedens Einzelnen, und das soll auch so bleiben.

Mir freundlichen Grüßen,

Andrea Lindlohr

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