Frage an Andrea Lindlohr bezüglich Verkehr

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Andrea Lindlohr
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Hartmut S. •

Frage an Andrea Lindlohr von Hartmut S. bezüglich Verkehr

Hallo Frau Lindlohr
Auch wenn Stuttgart eine Autostadt ist,sollte es doch möglich sein,den ÖPNV (VVS,S-Bahn..) preislich so attraktiv zu machen- wie es möglich ist bzw mehr zu subventionieren.
Es ist nicht hinnehmbar dass zum Beispiel der Pass-Orange
abgeschafft wird,die SeniorenKarte zeitlich beschränkt wird
und die Preise hier in Stuttgart erheblich über denen in anderen Grossstädten liegen.Die sogenannte Umweltkarte
ist doch wohl eher ein Witz.Von den wunderbaren Unterführungen unter den Auto-stradas für die ach so unbeliebten Fussgänger will ich ja gar nicht reden.
Wie waere es mit einer Verkehrsabgabe für jeden Stuttgarter und freier Fahrt ?? -
Letzte Frage: Können sie die Abkürzung ADFC übersetzen ? Mfg Hartmut Scheidemacher 9.3.2006

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Scheidemacher,

zwei Meldungen aus der letzte Woche: Die Wupper-Sieg AG hatte 11% mehr Fahrgäste und 5,5 % mehr Einnahmen im letzten Jahr, der Verkehrsverbund Rhein-Neckar in Mannheim 2,3% mehr Fahrgäste und 7,8% mehr Einnahmen. Welcher Verkehrsanbieter ist erfolgreicher? Natürlich müssen die Anbieter im ÖPNV effizient wirtschaften, und für die Kommunen müssen die Zuschüsse im planbaren Rahmen ausfallen. Aber die im VVS betriebene Politk der Einnahmensteigerung geht zum Teil sogar zu Lasten eines guten Angebots, zum Beispiel auf vielen Busstrecken, die völlig unattraktive Takte haben.

Darum halte ich sie für nicht richtig. Es ist schlecht für alle, die keine Autofahrer sind - zum Beispiel viele Ältere.

Sie haben auch recht, dass Stuttgart an vielen Stellen zu autofreundlich und fußgängerfeindlich gebaut ist. Die Straßenbahnschienen herausreißen, Zebrastreifen übermalen und stattdessen für teures Geld viele Fußgängerunter- und -überführungen bauen - diese Autobeschleunigungsstrategie der 60er und 70er Jahre hat in Stuttgart ganz besonders zugeschlagen. Viele Städte in Deutschland bauen nun Fußgängerunterführungen mit unbequemen Treppen und dunklen Ecken wieder zurück und dafür Fußgängerampel auf die ebene Erde. Das sollten wir auch in Stuttgart mehr tun. Und zu Ihrer Frage: Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club freut sich bestimmt über neue Mitglieder.

Mit freundlichen Grüßen,

Andrea Lindlohr

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