Frage an Andrea Nahles bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Andrea Nahles
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Frage an Andrea Nahles von Gunnar K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Nahles,

das, was mich in Bezug auf "Berufs"-Politiker, und damit auch auf Sie, am meisten beschäftigt, ist der Fragekomplex, was Sie als Literaturwissenschaftlerin besonders befähigt, über Steuerpolitik, Verteidigungspolitik, Unternehmenspolitik, EU-Verträge, Bildung- und Forschung sowie sozistrukturelle Themen und viele andere fachspezifische Inhalte zu entscheiden. An Ausschüssen dazu teilzunehmen, Fachgruppen zu leiten und Kommentare in jedes Mikrofon zu sprechen? Oder was eine Sonderschulpädagogin für die Gesundheitspolitk befähigt? Oder eine Physikerin zur Bundeskanzlerin?

Zu dieser Frage gehört auch der Teilaspekt, ob Sie schon einmal, und ich meine jemals, in einem mittel- bis langfristigen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhälnis standen; also für verdientes Gehalt oder verdienten Lohn; und nicht nur für zugeteilte Diäten gearbeitet haben?

Mit freundlichen Grüßen und in Erwartung Ihrer Antworten
Gunnar Klink

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Klink,

mich beschäftigt am meisten, wie Sie dazu kommen, ein Urteil zu fällen, ohne den Menschen zu kennen. Ich habe nämlich z. B. bereits in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis gestanden.

Warum stellen Sie Abgeordnete aufgrund Ihrer Ausbildung in Frage. Sollen nur Politikwissenschaftler/innen im Bundestag sitzen?

Es kommt letztlich immer darauf an, wie der Abgeordnete sich in seine Aufgabengebiete einarbeitet und bereit ist, sich im Zweifel auch mit neuer Materie intensiv auseinanderzusetzen. Die Entscheidung, ob jemand eine gute oder schlechte Arbeit abliefert, ist subjektiv und macht sich bei Abgeordneten insbesondere oft daran fest, ob seine potentiellen Wählerinnen und Wähler seine Entscheidungen richtig finden. Meine Positionen finden z. B. ja auch nicht bei allen Anklang, was aber nicht im Umkehrschluss heißt, dass ich eine schlechte Arbeit mache. Eine berufliche Erfahrung entscheidet m. E. nicht zwingend über die Qualität dieser Arbeit. Im Einzelfall kann eine solche von Ihnen angesprochene Berufserfahrung hilfreich sein, aber ein Student, der in den Bundestag einzieht, ist wiederum auch sehr kompetent, wenn es z B um Hochschul- und Ausbildungsfragen geht.

Beste Grüße
Andrea Nahles