Frage an Andrea Nahles bezüglich Finanzen

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Andrea Nahles
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Frage an Andrea Nahles von Udo T. bezüglich Finanzen

Sehr verehrte Frau Nahles!

Bisher waren Sie mir mehr als sympathisch und daran soll sich auch nicht groß was ändern, aber nachdem ich gestern meinen vorläufigen Rentenbescheid bekommen habe, ist mir ganz schlecht geworden. In der Öffentlichkeit wird suggeriert das man mit 63 Jahren in Rente gehen kann und ohne Abschläge bei 45 Jahren die man eingezahlt hat. So weit so gut, nur finde ich das hier nur eine kleine Gruppe von Menschen profitiert und der Rest der Arbeitnehmer im dunklen gelassen wird, bzw. für doof verkauft wird, weil es auf Sie nicht zutrifft. Ich bin Baujahr 1960 und mein Renteneintrittsalter ist im Juli 2026. Das heißt das ich bis zu diesem Datum 51 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt habe und Sie erzählen uns was von 63 Jahren bei voller Rente wenn man 45 Jahre eingezahlt hat. Ich fühle mich verarscht hintergangen und für dumm verkauft und so geht es nicht nur mir. Wie kann es sein das ein bestimmter Geburtsjahrgang alle Annehmlichkeiten erhält und der Rest dafür bluten muss? Ich hoffe Sie in Ihrer Funktion und Ihre Partei überdenken das System noch einmal und plädieren selbst auf mehr Gerechtigkeit. Ich für mein Teil werde definitiv keine 51 Jahre in die Kasse zahlen. Mit freundlichen Grüßen, Udo Teuteberg.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Teutenberg,

Sie beziehen sich auf ein Rentenkonzept, das ich im Kabinett vorgelegt habe und das nun im Deutschen Bundestag beraten sowie beschlossen werden muss. Mein Ziel ist es, dass dieser Gesetztesvorschlag ab dem 1. Juli 2014 gilt. Mit diesem umfangreichen Gesetzesvorhaben beginnt die Große Koalition, die Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen.

Ihr Rentenbescheid basiert also auf den derzeit bestehenden Regelungen. Mit dem jetzt vorliegenden Rentenpaket geht es darum, Leistungen von Menschen anzuerkennen. Dabei sollte man m. E. nicht die Generationen gegeneinander ausspielen. Die SPD-Bundestagsfraktion hat auch die Zukunftschancen der jungen Generation fest im Blick. Über die entscheiden jedoch nicht die aktuelle Rentenpolitik, sondern die Investitionen, die in Bildung, Forschung, Infrastruktur und Wirtschaft getätigt und mit denen die Grundlage für künftige Einkommen und die künftige Rentenfinanzierung geschaffen würden.
Das vorliegende Rentenpaket beinhaltet:

- die abschlagsfreie Rente für Menschen, die mindestens 45 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben,
- die verbesserte Anerkennung von Erziehungszeiten für Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden (sog. "Mütterrente"),
- höhere Renten bei Erwerbsminderung und
- eine Apassung der Leistungen für Rehabilitationsmaßnahmen an die demographische Entwicklung.

Damit schließt das Rentenpaket Gerechtigkeitslücken. Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.rentenpaket.de/rp/DE/Startseite/start.html#rentenpaket

Beste Grüße
Andrea Nahles