Frage an Andrea Nahles von Yvonne S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Nahles,
wie beurteilen Sie den Anstieg der Suizidrate seit 2007, nachdem sie zuvor jahrelang gesunken war? Welchen Beitrag möchten Sie als Arbeits- und Sozialministerin leisten, um den Anstieg wieder zu stoppen bzw. die Suizidrate weiter abzusenken (am besten wäre ja Null)?
Mit freundlichem Gruß
Yvonne Smidt
Sehr geehrte Frau Schmidt,
wir im BMAS haben uns in einem Workshop mit von Armut Betroffenen im Rahmen des Fünften Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung auch mit diesem Thema beschäftigt. Hier ist deutlich geworden, dass die Ungewissheit darüber, wo das zum Leben notwendige Geld herkommt und die Folgen von Arbeitslosigkeit im Extremfall bis zum Suizid führen können.
Die Dokumentation können Sie hier nachlesen: http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Thema-Arbeitsmarkt/workshop-armuts-und-reichtumsbericht-2016.pdf?__blob=publicationFile&v=2
In meinem Verständnis hat der Sozialstaat Millionen von Menschen aus den Zwängen ihrer Herkunft befreit, vor Härten des Marktes geschützt und ihnen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben eröffnet. Der Sozialstaat ist die organisierte Solidarität zwischen den Starken und den Schwachen, den Jungen und den Alten, den Gesunden und den Kranken, den Arbeitenden und den Arbeitslosen, den Nichtbehinderten und den Behinderten. Zentrale Ziele eines vorsorgenden Sozialstaates sind für mich nach wie vor Sicherheit, Teilhabe und Emanzipation. Sicherheit bedeutet Schutz vor existenzieller Not im Alter, bei Behinderung, Unfall oder Erwerbsunfähigkeit. Teilhabe ist die Möglichkeit, an den gesellschaftlichen Entwicklung teilzunehmen. Emanzipation ist die Freiheit, das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten. Je besser die Vorsorge, desto besser ist der Sozialstaat in der Lage, die großen Lebensrisiken solidarisch abzusichern. In diesem Sinne arbeite ich als Ministerin.
Beste Grüße
Andrea Nahles