Frage an Andrea Nahles von Bertram D. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Nahles,
die SPD wirbt damit, die Privaten Krankenkassen abzuschaffen und durch die sog. Bürgerversicherung abzulösen. Ich bin mit 42 Jahren seit fast 20 Jahren privat krankenversichert und habe mir bei meiner Krankenversicherung eine Altersrückstellung (etwas, das es bei der gesetzlichen Krankenversicherung ja nicht mal gibt) bereits fast 40.000 Euro angespart. Was würde damit denn passieren, wenn ich nun gezwungen wäre, in die Bürgerversicherung zu wechseln? Hinzu kommt, wir privat Versicherten haben ja auch nicht so etwas wie das Bonusheft - zahlen dann also zukünftig auch dies zu 100 Prozent selbst? Niemand in Ihrer Partei hat bisher mal detailliert erläutert, wie die Privatversicherten in diese Bürgerversicherung de facto integriert werden sollen, außer der Tatsache, dass es wohl nicht etwa so sein soll, dass es den gesetzlichen Versicherten so gut geht wie den privat Versicherten, sondern wohl eher den Privaten so schlecht wie den Gesetzlichen.
Hinzu kommt, dass alle privat Versicherten, die vor dem 50. Lebensjahr in die gesetzliche zurückwechseln würden als Rentner jedoch erheblich teurere Krankenkassenbeiträge in der gesetzlichen Kasse haben, weil Ihre Parteigenossin Schmidt ja die berühmt-berüchtigte 9/10 Regelung eingeführt hat. Wie würde es sich denn mit den Privatversicherten verhalten, die mehr als die Hälfte ihrer bisherigen Arbeitszeit (in Jahren) privat versichert wären. Zahlen die in der Bürgerversicherung dann als Rentner ebenfalls mehr Beiträge als die immer schon gesetzlich Versicherten?
Für mich ist die Bürgerversicherung ein Albtraum - genau aus o.g. Gründen. Warum setzt sich die SPD nicht eher dafür ein, dass auch gesetzlich Versicherte ihre Rechnungen bekommen und so Missbrauch bei den Abrechnungen verhindert wird? Warum gibt es derart viele Kassenärztliche Vereinigungen, deren Vorstände mehr verdienen als die Bundeskanzlerin?