Frage an Andreas Dressel bezüglich Gesundheit

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Andreas Dressel
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Frage von Barbara U. •

Frage an Andreas Dressel von Barbara U. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Dressel

Vieles ist im Gesundheitswesen in letzter Zeit gleichgeschaltet worden. Ein Jungerwachsener, der durch einen Verkehrsunfall schwer verletzt wurde und im Krankenhaus verstarb, dem schickte das Krankenhaus eine Rechnung namentlich und als Selbstzahler von knapp 5000 € an seine Anschrift.

Es gibt einen Zentralruf der Autoversicherer. Warum gibt es keinen Zentralruf für Krankenversicherte, wo Ärzte die Krankenkassenzugehörigkeit erfragen können? Sehen Sie bei einem Regierungswechsel die Möglichkeit diesen unwürdigen Zustand abzuändern?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Udowerella,

für Ihre Anfrage bedanke ich mich. Bitte entschuldigen Sie meine verspätete Antwort, aber Ihre Anfrage war in meinem Büro etwas untergegangen (Sorry!).

Wie Sie bereits dargestellt haben, gibt es derzeit kein bundesweites Register, bei dem alle gesetzlich Krankenversicherten der aktuell 132 gesetzlichen Krankenkassen (Stand 1.1.14) namentlich erfasst sind und somit telefonisch ermittelbar wären. Beim Gesundheitsfonds werden zwar Daten zu den GKV-Versicherten kassenübergreifend geführt, können aber nicht einfach telefonisch abgefragt werden, da ein solches Vorgehen gegen den Datenschutz verstoßen würde.

Der Datenschutz ist nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts ein Grundrecht, nach dem der Betroffene grundsätzlich selbst darüber entscheiden kann, wem er welche persönlichen Informationen bekannt gibt. Insofern wäre die Einrichtung eines „Zentralrufes“ zwangsläufig mit einer Aufweichung des Datenschutzes verbunden und ist somit eher kritisch zu sehen. Die derzeitige Diskussion um die elektronische Gesundheitskarte gibt einen guten Eindruck über die hohen Anforderungen an den Datenschutz die im Gesundheitswesen bestehen. Die Diskussion zeigt gleichzeitig auch, dass der Schutz persönlicher Daten, gerade auf diesem Gebiet, von den Bürgerinnen und Bürgern auch eingefordert wird.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Andreas Dressel