Frage an Andreas Stoch bezüglich Bildung und Erziehung

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Andreas Stoch
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Frage von Klara W. •

Frage an Andreas Stoch von Klara W. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Stoch,

"Stoch fordert 1.000 zusätzliche Stellen für Lehrkräfte"

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stoch-fordert-1000-zusaetzliche-lehrkraefte-100.html

Wie viele zusätzliche Stellen für Lehrkräfte haben Sie als Kultusminister von 2013 bis 2016 geschaffen oder genehmigt?

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Sehr geehrte Frau Winter,

ab dem Zeitpunkt, ab dem ich Kultusminister war, habe ich vehement gegen die Streichung von Lehrerstellen gekämpft. 3.205 - das ist die Zahl der Lehrkräftestellen, die entgegen des sogenannten Abbaupfades und gegen den Widerstand des grünen Koalitionspartners 2015 und 2016 von mir als Kultusminister im System gehalten wurden. Damals war aber die Ausgangssituation eine andere, uns wurden sinkende Schülerzahlen prognostiziert und somit befanden wir uns in einer Phase des Lehrkräftestellenabbaus, den ich gestoppt habe. Auch damals habe ich mich gegen den Mangel an Lehrkräften an unseren Schulen eingesetzt. Jetzt – mit den aktuellen und alten Problemen – ist es viel offensichtlicher, dass wir mehr Lehrerinnen und Lehrer brauchen. Deswegen frage ich mich, warum diese Landesregierung nicht mehr Stellen schafft.

Sowohl die aktuelle Corona-bedingte Situation an den Schulen, als auch der schon vor Corona gewachsene Unterrichtsausfall erfordern mehr Lehrkräftestellen. Corona-bedingt werden die Schulen im kommenden Schuljahr die zusätzliche Aufgabe haben, Lücken im Stoff und in den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler aus der Zeit der Schulschließung aufzuarbeiten. Das muss leider auch weiterhin in einer Situation geschehen, in der nicht alle Lehrkräfte an den Schulen einsatzfähig sind und der Fernunterricht noch kein angemessener Ersatz für den Präsenzunterricht sein wird. Hierfür brauchen die Schulen Unterstützung. Zum Beispiel mit dem von der SPD vorgeschlagenen Nachhilfeprogramm, mit dem die Schulen bei z.B. den Volkshochschulen Nachhilfeunterricht einkaufen können, oder mit mehr Lehrkräftestellen. Mit mehr Lehrerinnen und Lehrern lässt sich auch der vor Corona schon gewachsene Lehrermangel und der steigende Unterrichtsausfall bekämpfen. Ein Mangel, die mit der Wiederaufnahme des sogenannten Abbaupfades und durch die Streichung von 1.074 Stellen durch Frau Eisenmann Anfang dieser Legislatur noch befeuert wurde.

Mit 1.000 Lehrkräftestellen mehr, wie ich sie gefordert habe, könnte die Vertretungsreserve aufgestockt werden, es könnten auch mehr Gymnasiallehrkräfte an der Gemeinschaftsschule eingesetzt werden, damit dort Grund-, Werkreal- und Hauptschullehrkräfte entlastet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Stoch

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