Sehr geehrte Frau Glöckner, sollen Ihres Erachtens Behörden/Geheimdienste jederzeit anlaßlos Zugriff auf Ende-zu-Ende-verschlüsselte Inhalte (z. B. in Whatsapp oder Threema) haben ?

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Angelika Glöckner
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Frage von Gerd S. •

Sehr geehrte Frau Glöckner, sollen Ihres Erachtens Behörden/Geheimdienste jederzeit anlaßlos Zugriff auf Ende-zu-Ende-verschlüsselte Inhalte (z. B. in Whatsapp oder Threema) haben ?

Wie stehen Sie zu der auf der Herbstkonferenz der Innenminister der Bundesländer in Stuttgart erhobenen Forderung, die Ende-zu-Ende Verschlüsselung quasi zu brechen bzw. auszuhebeln um verschlüsselte Inhalte für Behörden und/oder Geheimdienste zugänglich zu machen ? Beispielsweise indem die Provider dazu verpflichtet werden Hintertüren einzubauen oder (Zweit)Schlüssel anzufertigen und herauszugeben ?

mfG, Gerd S.

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Sehr geehrter Herr S.,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Frage zum Thema Datenschutz und zu behördlichen Zugriffsbefugnissen auf private Kommunikation. Sie sprechen ein sehr wichtiges Thema an.

Mir und meiner Fraktion, der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, sind die digitalen Bürgerrechte und die IT-Sicherheit sehr wichtig. Es geht immer um eine Abwägung zwischen den Befugnissen der Sicherheitsbehörden und den berechtigten Interessen der Bürgerrinnen und Bürger im Hinblick auf ihre Privatsphäre und den Datenschutz.

Unser Ziel ist, es, die digitalen Bürgerrechte und die IT-Sicherheit zu stärken. Dies haben wir auch im Koalitionsvertrag mit BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP festgeschrieben. Wir führen ein Recht auf Verschlüsselung ein. Zudem geht es um ein wirksames Schwachstellenmanagement mit dem Ziel, Sicherheitslücken zu schließen. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung muss erhalten werden. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass der Staat verpflichtend die Möglichkeit echter verschlüsselter Kommunikation anbieten muss.

Wir haben wir zudem festgeschrieben, dass der Staat keine Sicherheitslücken ankaufen oder offenhalten wird, sondern sich in einem Schwachstellenmanagement unter Federführung eines unabhängigeren Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik immer um die schnellstmögliche Schließung bemüht.

Mit freundlichen Grüßen
Angelika Glöckner

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