Mein Kind ist 3 Jahre alt und hat gute Chancen, das Jahr 2100 zu erleben. Was soll ich ihm sagen, wenn es mich irgendwann fragt, welche Zukunft ihm bevorsteht?

Anke Hennig
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Frage von Dr. Alexander P. •

Mein Kind ist 3 Jahre alt und hat gute Chancen, das Jahr 2100 zu erleben. Was soll ich ihm sagen, wenn es mich irgendwann fragt, welche Zukunft ihm bevorsteht?

Das Bildungssystem ist marode, die Infrastruktur kaputt, die Klimawende stockt. Ungleichheit und sozialen Spannungen wachsen. Wissenschaftler warnen, vor dem Überschreiten planetarer Grenzen. Der Golfstrom schwächelt. Die Biodiversität schwindet, Ökosysteme kollabieren. Zwei Milliarden Menschen werden in den nächsten Jahrzehnten aus dann unbewohnbaren Regionen fliehen. Diese Bedrohungslage wird weder angemessen kommuniziert, noch werden hinreichende Maßnahmen dagegen ergriffen. Utopien, die uns beflügeln könnten, uns auf den Weg in eine bessere Zukunft zu machen, fehlen. Statt dessen werden Fakten ignoriert, „Klimakleber“ kriminalisiert, Flüchtlinge problematisiert, das Verbrenneraus in Frage gestellt, klimaschädliche Subventionen nicht abgebaut, das Klimageld auf den Sanktnimmerleinstag verschoben, die Verkehrswende verschleppt, Atomenergie als Rettungstechnologie angepriesen, Abstiegsängste geschürt und allerlei sonstige Ablenkungsgefechte medial wirksam in Szene gesetzt.

Anke Hennig
Antwort von
SPD

Hallo Alexander P.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich verstehe die Last der grundsätzlich negativ wirkenden Berichterstattungen und die Zukunftsängste, die dadurch geschürt werden können. Die Frage, welche Zukunft Ihrem Kind bevorsteht wird nie vollständig richtig beantwortet werden können. Zu viele Faktoren wirken darauf ein. Dennoch möchte ich Ihnen bezüglich ein Paar Ihrer Kritikpunkte etwas Hoffnung geben:

Wir setzen uns für eine gute öffentliche Daseinsfürsorge ein – dabei unter anderem für flächendeckenden ÖPNV sowie gute Bildungs- und Betreuungsangebote. Wir investieren in Bildung, denn Bildung ist der erste Schritt aus der Armut und aus Klassenstrukturen hinaus. Als Bildungspolitikerin und stellvertretende Sprecherin des Ausschusses FSFJ haben wir uns nicht nur für Sprachkitas und das KiTa-Qualitätsgesetz eingesetzt sondern beispielsweise auch die Initiative „Bildungsketten“, die den Übergang von der Schule in die Berufswelt erleichtern soll.

Besonders in Anbetracht des drohenden Klimawandels und den damit einhergehenden Problematiken und Schrecken ist klar, dass wir die Fakten akzeptieren und uns von wissenschaftlichen Erkenntnissen leiten lassen müssen, um die notwendigen Veränderungen einzuleiten. Dazu gehört auch, die Kommunikation über die drängenden Probleme unserer Zeit zu verbessern und die Menschen über die Folgen ihres Handelns aufzuklären.

Es ist Zeit für eine entschlossene Politik, die den Herausforderungen unserer Zeit gerecht wird und sich nicht durch Ablenkungsmanöver aufhalten lässt. Wir müssen den Mut haben, unbequeme Entscheidungen zu treffen und uns gemeinsam für eine nachhaltige und gerechte Zukunft einzusetzen.

Herzliche Grüße,
Anke Hennig

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