Frage an Anna Gorskih bezüglich Familie

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Anna Gorskih
DIE LINKE
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Frage von Stephanie H. •

Frage an Anna Gorskih von Stephanie H. bezüglich Familie

Sehr geehrter Landtagsabgeordneter,
der Sächsische Hebammenverband beglückwünscht Sie zur Wahl.

Zu Ihrer freundlichen Verwendung senden wir Ihnen die Forderungen des Sächsischen Hebammenverbandes, die in die Regierungsprogramme aufgenommen werden sollen. Diese werden wir in den kommenden Tagen an die einzelnen Fraktionen senden und um Aufnahme im Regierungsprogramm bitten.

1. Die zeitnahe Umsetzung der Akademisierung der Hebammen in Sachsen
2. Schaffung bzw. Unterstützung bei der Einrichtung eines Geburtshilfestärkungsgesetzes
3. Umsetzung des nationalen Gesundheitsziels "Gesund rund um die Geburt"
4. Regelmäßig stattfindender Runder Tisch
5. Erhalt der Koordinierungsstelle "Hebammen in Sachsen"
6. Sicherstellung der Wahlfreiheit des Geburtsortes
7. Einrichtung mehrerer hebammengeleiteter Kreißsäle (Modellprojekte)

Ausführliche Informationen senden wir Ihnen auf Wunsch gern zu.

Zu welchen unserer Forderungen sehen Sie sich in der Lage sich zu positionieren und in welcher Form werden Sie deren Umsetzung vorantreiben?

Wir bedanken uns freundlich und verbleiben in Erwartung Ihrer Antwort!

Stephanie Hahn-Schaffarczyk
1.Vorsitzende SHV e.V.

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Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Fragen.

 

1. Die zeitnahe Umsetzung der Akademisierung der Hebammen in Sachsen

Wir werden die zeitnahe Umsetzung der Akademisierung der Hebammenausbildung unterstützen. Die Verzögerung der Umsetzung der Europäischen Richtlinie ist für uns nicht nachvollziehbar, andere Bundesländer haben längst Studiengänge zur Hebammenausbildung eingerichtet. Die sächsische Staatsregierung hat es versäumt, den Prozess voran zu treiben und zu gestalten, das hat zu starken Verunsicherungen unter den BewerberInnen für eine Hebammenausbildung geführt.

Darüber hinaus ist der Übergang in die Akademisierung im engen Austausch mit den beteiligten Akteuren zu gestalten, also mit den Hebammenschulen, den ausbildenden Kliniken, dem Sozialministerium sowie dem Hebammenverband.

 

2. Schaffung bzw. Unterstützung bei der Einrichtung eines Geburtshilfestärkungsgesetzes

Für uns steht fest, dass es für die Verbesserung der Situation in der Geburtshilfe in Sachsen einer deutlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen bedarf – dazu muss es endlich eine zielführende politische Initiative geben. Ein Geburtshilfestärkungsgesetz kann dazu einen Beitrag leisten.

 

3. Umsetzung des nationalen Gesundheitsziels "Gesund rund um die Geburt"

Wir stehen voll und ganz hinter dem Gesundheitsziel „Gesund rund um die Geburt“, jedoch bedarf es für die Realisierung in Sachsen Veränderungen und Verbesserungen, u.a. in der Hebammenversorgung.

 

4. Regelmäßig stattfindender Runder Tisch

Gerade um den Übergang zur Akademisierung zu begleiten und auch zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in Sachsen ist ein Runder Tisch sinnvoll. Die Fortführung des bestehenden Runden Tisches sollte direkt beim zuständigen Ministerium angesiedelt sein.

 

5. Erhalt der Koordinierungsstelle "Hebammen in Sachsen"

Die Koordinierungsstelle hat in der kurzen Zeit seit ihrer Gründung bereits Erfolge erzielt. Nun gilt es diese zu erhalten und weiter auszubauen.

 

6. Sicherstellung der Wahlfreiheit des Geburtsortes

Selbstverständlich muss der Rechtsanspruch auf Wahlfreiheit nach SGB V sichergestellt werden. In Sachsen ist dieser jedoch bereits heute nicht mehr gegeben. Die Hebammenversorgung muss so aufgestellt werden, dass Schwangere tatsächlich ihren Anspruch auf die Wahl zwischen einer ambulanten oder stationären Geburt wahrnehmen können.

 

7. Einrichtung mehrerer hebammengeleiteter Kreißsäle (Modellprojekte)

Wir unterstützen die Einrichtung hebammengeleiteter Kreißsäle, die einer Entwicklung entgegengetreten, die Geburten in erster Linie als klinischen Vorgang anzusehen, mit dem schnellen Griff zu Medikamenten oder Operationen in Form von Kaiserschnitten. Der Hebammengeleitete Kreißsaal bildet eine gute Verbindung zwischen allen Sicherheiten, die eine Klinik als Geburtsort bietet und gleichzeitig der Gewissheit, dass die Geburt selbstbestimmt und in enger Absprache mit den Hebammen ohne medizinische Eingriffe erfolgen kann.

Bisher ist diese Form der Geburtshilfe im Osten wenig vertreten. Die Initiative im Dresdner Stadtrat, einen solchen Kreißsaal am städtischen Klinikum einzurichten, haben wir aktiv unterstützt und wir stehen auch weiteren Einrichtungen solcher Kreißsäle offen gegenüber.

 

Freundliche Grüße

Anna Gorskih

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