Welche Auswirkungen sehen Sie für Ihren Wahlkreis, um die Energiewende zu schaffen. Stichwort „Ausbau der erneuerbaren Energien Solar und Windenergie“

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Anne Schumacher
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Simon S. •

Welche Auswirkungen sehen Sie für Ihren Wahlkreis, um die Energiewende zu schaffen. Stichwort „Ausbau der erneuerbaren Energien Solar und Windenergie“

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr S.,

Ihre Frage beinhaltet zwei wesentliche Aspekte:

1. die Belastungen der Region mit neuen Windenenergieanlagen, Photovoltaik-(Freiflächen) oder Biogas-Anlagen

In diesem Zusammenhang ist eine sorgfältige, aber dennoch schnelle Planung notwendig, die alle Aspekte von Natur-, Landschafts- und Lärmschutz etc. berücksichtigt. Dazu müssen die Menschen vor Ort bei den Planungen intensiv beteiligt werden. Die Finanzierung entsprechender Projekte bietet gute Möglichkeiten, Geldanlageformen anzubieten, über die die direkt betroffene Bevölkerung profitieren kann. Z.B. wird dann aus dem Windrad der XY-GmbH "mein Windrad" mit entsprechender Akzeptanz möglicher Beeinträchtigungen. Der Bund aber auch die Länder sind gefragt, hier die richtigen Weichen zu stellen und insbesondere im Raumordnungs-, Bau-, Umwelt und Immissionsschutzrecht aber auch beim Anlegerschutz entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.

2. Wertschöpfung in der Region

Mit der Dekarbonisierung der Energiewirtschaft und dem Umbau hin zu Erneuerbaren Energieträgern geht unweigerlich auch eine Dezentralisierung der Produktion einher. Das bietet, wie bereits oben für die örtliche Bevölkerung  beschrieben, die Möglichkeit, Wertschöpfung durch Produktion, Verteilung und Vertrieb von Energie vor Ort in der Region zu halten bzw. erst zu generieren. Das kann durch örtliche Stadtwerke oder auch z. B. Bürgerenergiegenossenschaften umgesetzt werden. Notwendige Arbeiten, wie Errichtung, Wartung und Reparatur der EE-Anlagen und entsprechender Speichertechnik aber auch die Verwaltung der dezentral organisierten Energieversorger, schaffen Beschäftigung in der Region. Auch individuelle oder öffentliche (E-) Mobilität kann von diesen Unternehmen organisiert werden. Wertschöpfung, Betriebsmittel und Kapital bleiben vor Ort und fließen nicht in die Zentralen der großen, oligopol organisierten Energiekonzerne ab.

In Oberhavel gibt es ein großes Potential für die Erneuerbaren Energien: Zulieferbetriebe produzieren Teile für Batterieanlagen, Firmen für Photovoltaik verfügen über modernste Batterietechnologien und Flächen für Photovoltaik werden bereits ausgiebig genutzt. 

In der neuen Bundesregierung werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, Strom aus Erneuerbaren Energien zum Einsatz zu bringen. Dazu gehört vor allem, dass der Strom dort, wo er produziert wird, unmittelbar genutzt werden kann und einen Gewinn erzielt, z. B. für die Kommune bzw. die Endverbraucher:innen.

Freundlichen Gruß

Anne Schumacher