Rente - wieso wird aktuell so auf den Rentnern herum geritten.
Sehr geehrte Frau Wallmann,
wieso wird aktuell so auf den Rentnern herum geritten.
Ich selbst habe als Arbeitnehmer von 1990 bis 1998 einen Rentenbeitrag von 20,3 % gehabt. Hälfte der Arbeitgeber. Von da an bis 2011 19,9%. Dann erst sank der Beitrag auf 18,6 %
Meine Generation hat es als Solidarität wahrgenommen gegenüber unserer Eltern.
Sehr geehrter Herr I.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Das Prinzip der Generationensolidarität bildet seit jeher die Grundlage unseres Rentensystems. Schon seit vielen Jahren – und insbesondere im Hinblick auf den demographischen Wandel – wird über die Weiterentwicklung und Reform des Rentensystems debattiert.
Zu der aktuellen Debatte, wie auch zu früheren Diskussionen, haben verschiedene Faktoren beigetragen, wobei ich nicht den Eindruck habe, dass „auf den Rentnern herumgeritten“ wird.
Das Rentensystem steht unter großem strukturellem Druck. Wir haben heute deutlich mehr Rentnerinnen und Rentner, und gleichzeitig weniger Beitragszahler. Diese Entwicklung stellt unser bisher bewährtes System vor Herausforderungen.
Es geht darum, die langfristige Finanzierbarkeit der Rente zu sichern, damit sich heutige und zukünftige Generationen weiterhin auf eine auskömmliche Rente verlassen können. Dazu gehören Diskussionen über Bundeszuschüsse, Nachhaltigkeitsrücklagen oder strukturelle Anpassungen.
Der Beitrag Ihrer Generation wird ausdrücklich anerkannt. Viele Menschen Ihrer Altersgruppe haben über Jahrzehnte hohe Beiträge gezahlt – genau wie Sie es schildern.
Die Diskussion über die Zukunft der Rente richtet sich daher nicht gegen die Rentnerinnen und Rentner, sondern soll ihre Ansprüche sichern und gleichzeitig die junge Generation nicht überfordern. Es geht um ein Gleichgewicht, das fair ist – so wie Sie es selbst damals als Solidarität erlebt haben. Diese Diskussionen und die Entscheidungen sind auf Bundesebene, also im Bundestag, zu treffen.
Mit freundlichen Grüßen
Astrid Wallmann
