Frage an Axel Troost bezüglich Bildung und Erziehung

Dr. Axel Troost
Axel Troost
DIE LINKE
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Frage von Maximilian W. •

Frage an Axel Troost von Maximilian W. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Dr. Troost,

als politikinteressierter Schüler einer 12. KLasse interessiere ich michsehr für das Projekt "Jugend im Parlament". Sind Sie mit demThema vertraut? Mich interessiert, was mit "Jugend im Parlament" erreicht werden soll und in welchem Umfang die "Realpolitik" von "JiP" Kenntnis nimmt, d. h. dessen Resolutionen berücksichtigt oder sogar umsetzt. Was halten Sie persönlich von "Jugend imParlament"?

Mit freundlichen Grüßen,
Maximilian Wendisch

Dr. Axel Troost
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Wendisch,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich muss gestehen, dass mir das Projekt "Jugend und Parlament" bisher nur sehr oberflächlich bekannt war. Von daher freue ich mich, mich mit dem Projekt anlässlich ihrer Frage mal etwas genauer zu befassen.

Das Projekt soll Jugendlichen, die sich für Politik interessieren, die Gelegenheit bieten, den parlamentarischen Ablauf des Bundestags aus einem Erleben besser kennenzulernen. Organigramme und lange Texte über parlamentarische Demokratie können viele Informationen vermitteln, aber darüber hinaus spielt auch die Dynamik von Gruppen- und Fraktionssprozessen eine wichtige Rolle. All das ein bisschen nachvollziehbarer zu machen, ist Ziel des Projekts.

Bei dem Projekt, wie es von Präsidium des Bundestags konzipiert ist, geht es hingegen nicht darum, ein repräsentatives Jugendparlament zu bilden, dass dann Politikempfehlungen aus Sicht von Jugendlichen formuliert.

Als Bundestagsfraktion DIE LINKE unterstützen wir Bemühungen, die Positionen und Wünsche von Jugendlichen stärker in die parlamentarische Arbeit zu integrieren. Dass kann aber tatsächlich nicht über ein solches Planspiel realisiert werden, denn die TeilnehmerInnen müssen sich z.B. an vom Bundestag vorgegebenen Themen abarbeiten und in vorgegebenen Fraktionen mitarbeiten.

Um Jugendliche mehr demokratische Mitwirkungsrechte zu geben, setzt sich unsere Fraktion z.B. für eine Senkung des aktiven und passiven Wahlalters auf 16 Jahre und die Schaffung von mehr Möglichkeiten der direkten Mitbestimmung für Kinder und Jugendliche ein (siehe z.B. http://www.linksfraktion.de/thema_der_fraktion.php?artikel=1792128932 ).

Ich persönlich denke, dass das Planspiel "Jugend und Parlament" eine sinnvolle Sache ist und tatsächlich den ca. 300 Jugendlichen einen besseren Einblick in die Parlamentsarbeit bietet. Wenn der Gesetzgeber es allerdings ernst damit meint, Jugendliche stärker für Politik zu interessieren und die Positionen von Jugendlichen zu berücksichtigen, kann das von diesem Planspiel nicht ernsthaft bewältigt werden. Statt dessen müssen Partei- und Fraktionsstrukturen, aber auch nicht-parteipolitische Mitwirkungsmöglichkeiten für Jugendliche offener und attraktiver konzipiert werden. Mit unserem Parteijugendverband [´solid] (http://www.linksjugend-solid.de/) und unseren parlamentarischen Initiativen versuchen wir, dazu einen Beitrag zu leisten,

Mit freundlichen Grüßen, Axel Troost, MdB