Frage an Axel Troost bezüglich Umwelt

Dr. Axel Troost
Axel Troost
DIE LINKE
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Frage von Eva K. •

Frage an Axel Troost von Eva K. bezüglich Umwelt

Fokus: Agrospritpolitik

Sehr geehrter Herr Dr. Troost,

am 4. Dezember wird der Bundestag über die gesetzlich vorgeschriebenen Quoten für Agrosprit debattieren. Aus den Tropenländern werden riesige Mengen an Palm- und Sojaöl sowie Ethanol aus Zuckerrohr importiert, weil die hiesige Produktion nicht ausreicht und importierter Agrosprit sehr viel billiger ist. Es wird von Nachhaltigkeit geredet, die Industrie treibt angebliche „Ökosiegel“ für Palmöl, Soja und Zuckerrohr voran, doch das ist alles Betrug.

Welche gravierenden Schäden für Mensch, Umwelt und Klima der Agrospritwahn tatsächlich verursacht, können wir uns hier im Westen in Wirklichkeit überhaupt nicht vorstellen - oder haben Sie die späteren Folgen vor Augen - apokalyptische Landschaften, massenhafter Mord an Tieren, ihrer Heimat, Kultur- und Lebensbasis enteignete Menschen?

Werden Sie der sozial und ökologisch notwendigen Argumentation folgen:
Keine Zwangsbeimischung von Agrosprit
* Keine Subventionierung oder Förderung von Agrosprit
* Keine Förderung der Verfeuerung von Palm- und Sojaöl in Blockheizkraftwerken über das EEG
* Stopp sämtlicher Importe von Agrosprit wie Palm- und Sojaöl sowie Ethanol aus Zuckerrohr
???

Dr. Axel Troost
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau König-Werner,

meine Fraktion und ich sehen es genau wie Sie: Gesetzlich vorgeschriebene Quoten für Agrosprit leisten keinen Beitrag zum Umweltschutz. Sie verschönern die Klimabilanz in Industrieländern, während Entwicklungsländer die Kosten tragen – sowohl durch steigende Nahrungsmittelpreise als auch durch das Abholzen von Tropenwäldern und die Vertreibung von Kleinbäuerinnen und –bauern. Die Linke. spricht sich daher für einen Importstop von Agrosprit und gegen Maßnahmen wie die Zwangsbeimischung aus. Regeln für einen umwelt- sozialverträglichen Agrospritanbau müssen verbindlich gelten.

Konsequenter Klimaschutz beinhaltet vor allem, den Benzinverbrauch zu reduzieren. Ein wirksames Mittel ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrswesens. Dies schließt den Transport zu erschwinglichen Preisen ein. Die Privatisierung der Bahn liefe auf das Gegenteil hinaus. Deshalb hat Die Linke. vehement dagegen gestimmt. Weitere unserer Standpunkte finden Sie unter den folgenden Links:

Verkehrspolitik
http://www.linksfraktion.de/thema_der_fraktion.php?artikel=1796257589

Klimaschutz
http://www.linksfraktion.de/thema_der_fraktion.php?artikel=1782588556

Mit freundlichen Grüßen
Axel Troost