Sollten Klimadaten angezweifelt werden?

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Beatrix von Storch
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Frage von Nils H. •

Sollten Klimadaten angezweifelt werden?

Sehr geehrte Frau von Storch,
laut Ihren Aussagen kann aus Gründen der statistischen Ungenauigkeit keine Aussage über die menschengemachte Erderwärmung gemacht werden kann. Jedoch habe ich in wissenschaftlichen Publikationen gelesen, dass diverse unabhängige Expeditionen unternommen wurden, die anhand biologischer und meteorologischer Beobachtungen eine stark beschleunigte Erwärmung weltweit belegen. Dazu habe ich zusammenfassend folgendes Zitat gefunden: "Zahlreiche Forscherteams überall auf der Welt haben in den vergangenen Jahrzehnten unabhängig voneinander computergestützte Klimamodelle entwickelt. Dabei zeigt sich: Modellergebnisse einerseits und Beobachtungen andererseits stimmen in hohem Maße überein. Daraus kann man schließen, dass die Klimamodelle auch das mögliche Verhalten des Klimas in der Zukunft adäquat abbilden." (Zitat: https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-das-klima-hat-sich-immer-schon-gewandelt). Sind die Daten dennoch ohne Aussagekraft?

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Sehr geehrter Herr H.,

die Frage nach der Einschätzung von Klimamodellen berührt Grundannahmen der Erkenntnistheorie. Thomas Kuhn entwickelte etwa die Annahme vom „Paradigmenwechsel“ in der Wissenschaft. Der Stand der Forschung baut demnach auf bestimmten Paradigmen auf, ebenso die Modelle, die in der Wissenschaft entwickelt werden. Darum ist der Stand der Wissenschaft niemals ein endgültiger, sondern kann sich durch neue Paradigmen ändern. Solange Forscherteam nur im Rahmen eines bestimmten Paradigmas operieren, ist es nicht überraschend, dass sie dieses Paradigma durch ihre Forschung immer wieder bestätigen.

de.wikipedia.org/wiki/Paradigmenwechsel

Für die Politik bedeutet das, dass Politik Modelle und Prognosen als Orientierungshilfe heranziehen kann. Sie muss sich aber bewusst sein, dass zukünftige Paradigmenwechsel nicht ausgeschlossen sind.

Für die Forschungspolitik bedeutet das, dass Forschung nicht einseitig gefördert werden darf. Verschiedene Paradigmen müssen im Wettbewerb miteinander stehen. 

Mit freundlichen Grüßen

Beatrix von Storch und Team

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