Welche Maßnahmen sollten man Ihres Erachtens zum Wohle der Menschen hinsichtlich steigender Meeresspiegel, zunehmender Waldbrände und Starkregen einleiten?

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Benjamin Mennerich
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Frage von Werner B. •

Welche Maßnahmen sollten man Ihres Erachtens zum Wohle der Menschen hinsichtlich steigender Meeresspiegel, zunehmender Waldbrände und Starkregen einleiten?

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Sehr geehrter Herr B.,

zum Schutz vor steigenden Meeresspiegeln sollten wir die gleichen Maßnahmen ergreifen, die Menschen schon seit Jahrtausenden umsetzen. Im Mittelalter entstand hier in Norddeutschland das Sprichwort: "Wer nicht deichen will, muss weichen." Die Natur hat den Menschen an der Küste immer wieder die Notwendigkeit dieser Maßnahme drastisch vor Augen geführt und Deiche haben sich über Jahrtausende beim Flutschutz bewährt. Bei einem Meeresspiegelanstieg über einen längeren Zeitraum, haben Menschen jedoch auch immer wieder Ihre Ohnmacht feststellen müssen, wenn es darum ging Ihr Siedlungsgebiet vor dem Meer zu schützen. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Marcellusfluten aus dem 14. Jahrhundert, die trotz vorhandener Deiche dazu führten, dass große Teile der Nordseeküste heute zum Wattenmeer geworden sind. Ähnliche Sintflutereignisse  hat es im Verlauf der bis heute ausklingenden Eiszeit immer wieder und überall auf dem Globus gegeben. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Geschichte der Doggerbank, die Missoula-Flut, die Entstehung des Schwarzen Meeres oder Städte wie Alexandria oder Dwarka. Die einzige Maßnahme, die uns Menschen vor derartigen Naturgewalten bewahren kann, ist eine vorausschauende Siedlungsplanung.

Gebiete, die potentielles Überflutungsgebiet sind, sollten nicht besiedelt werden. Dort, wo schon Menschen in Überflutungsgebieten leben, muss man langfristig über eine Umsiedlung nachdenken. Ich betone in diesem Zusammenhang jedoch das Wort "langfristig", denn entgegen aller Schauerprognosen der vergangenen Jahrzehnte steigen die Meerespegel an den meisten Küsten doch deutlich langsamer als oftmals berichtet wurde. Für die Nordsee liegt der durchschnittliche Meeresspiegelanstieg in den letzten hundert Jahren bei gerade mal 2 mm pro Jahr.

Darüber hinaus müssen wir unser Katastrophenwarnsystem wieder auf Vordermann bringen, wie uns die tragischen Ereignisse bei den regenverursachten Hochwassern im August vor Augen geführt haben. In diesem Zusammenhang halte ich auch eine Renaturierung von schiffahrtlich nicht mehr relevanten Flüssen für eine geeignete und sinnvolle Hochwasserschutzmaßnahme.

Um Waldbränden vorzubeugen, bedarf es ganz klassischer Feuerwehrarbeit und Vorsorge. Insbesondere die großen Buschfeuer, die wir in Australien in den vergangenen Jahren beobachten mussten, konnten so groß werden, weil notwendige Feuerschutzmaßnahmen wie Vorfeuer in der kalten Jahreszeit nur in unzureichendem Umfang durchgeführt werden konnten. Eine Zunahme an Waldbränden sehen wir ansonsten insbesondere dort, wo Menschen aufgrund wachsender Bevölkerungen und mangelnder wirtschaftlicher Alternativen argrarisch nutzbare Flächen schaffen wollen. Diese Maßnahmen erscheinen mir insbesondere in tropischen Regenwaldgebieten als bedenklich, da sie einen erheblichen Verlust an Biodiversität zu verursachen scheinen. Zur Beschränkung dieser Maßnahmen sind jedoch, wie gesagt, wirtschaftliche Alternativen für die ansässigen Menschen erforderlich.

Um die Antwort mit einem optimistischen Ausblick zu beenden, möchte ich aber noch auf den derzeit beobachtbaren "global greening Effekt" (nachzulesen unter anderem hier: https://sciendo.com/pdf/10.2478/boku-2020-0019) und andere positive, Menschengesteuerte Vegetationsentwicklungen hinweisen. In Europa sind die Waldflächen seit dem Mittelalter und der sinkenden Relevanz von Holz als Brenn- und Baustoff, erheblich gewachsen. In China und Indien werden derzeit erhebliche Aufforstungsbemühungen unternommen und insbesondere in der Sahelzone ist aufgrund stärkerer Regenfälle in den vergangenen Jahrzehnten eine deutliche Zunahme des Pflanzenwachstums zu beobachten. Durch die weltweit gestiegenen CO2-Werte können viele Pflanzen schneller wachsen und gerade in trockenen Klimazonen durch eine besser regulierte Verdunstung mit deutlich weniger Wasser auskommen. Durch das weltweit gestiegene Pflanzenwachstum, vergrößert sich natürlich auch die potentielle Gefahr von Waldbränden, in Summe ist dies, wie ich finde, aber eine höchst erfreuliche Entwicklung, über die viel zu wenig berichtet wird.

Ich hoffe ich habe Ihre Frage zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet und stehe gerne für weitere Fragen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

Benjamin Mennerich.