Ist Öffentlichkeitsarbeit für Schwerstbetroffe am BER ein Fremdwort für Sie ?
Frau Behm ( Grüne ) Ex MdB hat eine unabhängige von allen kontrollierbare Lärmmessstation für die Betroffenen am Flughafen SXF finanziert, damit sie nachvollziehen können, welche Belastungen sie ausgesetzt sind. Wäre es nicht mehr als gerecht, dass Sie dieses auch in Waltersdorf oder Schulzendorf tun ? https://www.dfld.de/Mess/Messwerte.php?R=002&S=099&D=26.09.2021 ( Als Beispiel )
Sehr geehrter Herr Jörg P.,
vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Lärmmessstationen im Umfeld des Flughafens Berlin-Brandenburg.
Wenn ich Ihre Frage richtig verstehe, geht es Ihnen vor allem um Lärmmessstationen in Waltersdorf und Schulzendorf.
Wie Sie wahrscheinlich bereits wissen, gibt es im Umfeld des Flughafens sowohl unabhängige Lärmmessstationen als auch mehrere fest installierte Messstationen entlang der Ab- und Anflugrouten, die von der Flughafengesellschaft betrieben werden. Die sind dafür gesetzlich verpflichtet. Entsprechend müssen sie die Messergebnisse an die zuständigen Behörden und die Fluglärmkommission übermitteln und Online zur Verfügung stellen (unter: https://www.berlin-airport.de/de/unternehmen/umwelt/fluglaerm/fluglaermmessungen/stationaere-messungen-sxf/index.php). Dementsprechende finden auch Lärmmessungen an zwei fest installierten Messstationen in Waltersdorf (MP06, Waltersdorf Siedlung, seit 01.11.2010 und MP14, Waltersdorf Berliner Str. seit 01.05.2014) und an einer Messstation in Schulzendorf (MP 25 seit 01.08.2017) statt.
Auch der von Ihnen verlinkte Deutsche Fluglärmdienst e.V. führt eine Liste mit sonstigen unabhängigen Messstellen auf. Dort sind derzeit drei Messstellen in Schulzendorf zu finden. Bis Juli 2019 gab es zudem eine unabhängige Messstation in Waltersdorf, die aus uns noch nicht vorliegenden Gründen ihren Betrieb eingestellt hat.
Für uns Grünen und der Fraktion im Brandenburger Landtag bleibt das Thema Lärmschutz besonders wichtig. Innerhalb der Landesregierung setzen wir uns aktiv ein, sowohl für die Schaffung von Transparenz und Information der Betroffenen als auch für weitere aktive Maßnahmen, vor allem an der Quelle, wie z.B. Beschränkung des Flugverkehrs, d.h. eingeschränktes oder generelles Nachtflugverbot. Am Beschluss des Landtages zum Volksbegehren Nachtflugverbot BER 4311 halten wir weiterhin fest. Zudem machen wir uns stark, dass neben Schallschutz weitere Maßnahmen am Immissionsort umgesetzt werden, in der An- und Abflugphase Lärm zu reduzieren.
Mit freundlichen Grüßen
Benjamin Raschke
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