Sehr geehrte Frau Rost,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an meinen Positionen.
Bevor ich 2017 als AfD-Abgeordneter für Hamburg in den Deutschen Bundestag einziehen durfte, war ich viele Jahre in der freien Wirtschaft tätig. Ich habe im Management und Redaktionen großer Medienkonzerne gearbeitet und mich während meiner beruflichen Laufbahn kontinuierlich weiterentwickelt und fortgebildet.
Jedoch wurde ich nie in meinem beruflichen und privaten Umfeld so stark mit dem Thema Diskriminierung konfrontiert wie seit meinem Einstieg in die Politik. Soziale Ausgrenzung und alltägliche Verächtlichmachung durch die Medien sind zur Normalität geworden. Infostände und Wahlkreisbüros der AfD werden regelmäßig angegriffen, Wahlkämpfer teils schwer verletzt, sodass Sie ins Krankenhaus müssen. Auch mein Wohnhaus ist bereits mehrfach Ziel von Farbbeutelattacken und Brandanschlägen gewesen. Oftmals sind AfD-Politiker auf den Personenschutz der Bundes- und Landespolizei angewiesen. Beleidigungen, Morddrohungen und tätliche Angriffe gehören für uns zum Alltag.
Die Antwort der Bundesregierung (DS 19/10403) auf eine unserer Kleinen Anfragen (DS 19/9862) bestätigt, dass politische Gewalt gegen Parteien in Deutschland sich zumeist gegen Mandatsträger und Einrichtungen der AfD richtet. Dieser Trend hat sich auch 2020 fortgesetzt, obwohl es aufgrund der Corona-Pandemie weniger öffentliche Veranstaltungen und damit auch weniger Gelegenheiten für direkte Begegnungen gab. Bundesweit wurden 1.534 Straftaten gemeldet, die sich gegen Parteivertreter richteten. Das waren rund neun Prozent mehr als im Jahr zuvor mit 1.405 Straftaten. Laut Polizeistatistik wurden die AfD oder andere Menschen, die der Partei zugerechnet wurden in 694 Fällen Ziel von Angriffen. Die Angreifer wurden zum überwiegenden Teil dem linken Spektrum zugerechnet.
Mit anderen Worten: Als Abgeordneter der AfD werde ich fast täglich diskriminiert und sogar tätlich angegriffen. Ich trete deshalb der Diskriminierung regierungskritischer Meinungen tagtäglich entgegen.
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bernd Baumann, MdB