Sehr geehrte Frau Kiziltepe, welche Pläne haben Sie für unseren Kiez, um akut und langfristig Gas und Strom zu sparen?

Cansel Kiziltepe
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Frage von Sandra J. •

Sehr geehrte Frau Kiziltepe, welche Pläne haben Sie für unseren Kiez, um akut und langfristig Gas und Strom zu sparen?

Cansel Kiziltepe
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau J.,

vielen Dank für Ihre Frage. Die aktuelle Lage bringt viele Veränderungen mit sich, an die sich sowohl die Bürger*innen als auch der Staat anpassen muss. Gerne gebe ich Ihnen Auskunft, wie der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg seine Rolle als Vorbild wahrnimmt.

Das Schul- und Sportamt muss die vom Land Berlin erlassenen Vorgaben zur Energieeinsparung bei Gebäuden umsetzen. Diese basieren auf der vom Bundeskabinett beschlossenen Kurzfristenenergiesicherungsverordnung (EnSikuV) sowie der Mittelfristenenergiesicherungsverordnung (EnSimlV).

Die Vorgaben zur Absenkung der Raumtemperatur gelten in den Oberschulen, nicht für Grundschulen und Förderzentren. Wie in den Bürodienstgebäuden hat der Hochbauservice an den Standorten die technischen Möglichkeiten zur Absenkung der Raumtemperatur überprüft und die Maßnahmen umgesetzt, wie z.B. die Absenkung der Vorlauftemperatur, zeitliches Vorziehen der Nachtabsenkung, angepasste Einstellung der Heizkörper in Unterrichtsräumen und Fluren. Einige Maßnahmen können nur mittelfristig und langfristig umgesetzt werden. Dazu gehört die Wärmepumpenoffensive, aber auch die Durchführung des sogenannten hydraulischen Abgleichs der Heizungsnetze.

Der Fachbereich Sportförderung hat auf allen ungedeckten Sportflächen und in den vom Fachbereich verwalteten Funktionsgebäuden und Hallen eine Überprüfung sämtlicher Heizparameter (Betriebszeiten, Temperatureinstellungen) durch Fachfirmen beauftragt. Diese Prüfungen sind bereits im Sommer angelaufen.

In mehreren Hallen und auf mehreren Plätzen wurde die Beleuchtung auch bereits im Sommer auf energieeffiziente LED-Beleuchtung umgestellt, u.a. auf den Plätzen Lohmühleninsel, in der Flatowhalle und der Lobecksporthalle.

Da der Bezirk keine eigenen Schwimmbäder betreibt, sondern lediglich zwei Therapiebäder an den Förderzentren Gustav-Meyer-Schule und Liebmannschule, gelten in den Bädern der Berliner Bäderbetriebe (BBB) keine bezirkseigenen, sondern landesweit einheitliche Vorgaben. Der Bezirk hat hier keinen Einfluss. Die BBB hatte während des Winters die Temperatur des Wassers aus Energiespargründen in den Schwimmbecken auf maximal 26 Grad Celsius abgesenkt. Ausnahmen gab es nur für Therapie- und Kleinkindschwimmbecken. Bereits im vergangenen Mai hatten die BBB übrigens bekannt gegeben, dass als Energiesparmaßnahme die Wassertemperatur in den Becken pauschal um zwei Grad Celsius in den Freibädern und um ein Grad Celsius in den Hallenbädern gesenkt wurde. Die beiden bezirkseigenen Therapiebecken an den o.g. Schulen sind in den letzten Jahren saniert und dabei auch energieeffizienter gemacht worden.

Da sich im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg keine Gebäude in bezirklicher Trägerschaft befinden, die zu repräsentativen Zwecken beleuchtet werden, hat sich hierzu nichts geändert. Bei bezirklichen Gebäuden, in denen Teile des Außengeländes in der Dunkelheit beleuchtet werden, hat dies ausschließlich sicherheitsrelevante Gründe, denn die Beleuchtung, insbesondere die Wegebeleuchtung, dient der Verkehrssicherung. Damit darf sie auch nicht abgeschaltet werden.

Im vergangenen Oktober konnte der Schul- und Sportstadtrat des Bezirks, Andy Hehmke, der auch für den Bereich Facility Management zuständig ist, den Einbau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Händelgymnasiums in Friedrichshain präsentieren. Acht weitere Anlagen auf bezirklichen Gebäuden sind mit den Stadtwerken bereits vertraglich gesichert und Teil der bezirklichen Strategie zum Photovoltaik-Ausbau. Besonders schön ist hierbei, dass die Schüler*innen des Händelgymnasiums anhand einer Installation innerhalb des Gebäudes immer feststellen können, wie viel Strom über die Anlage geliefert wird.

Auf den Internetseiten des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzbergs finden Sie zudem den Energetischen Sanierungsfahrplan. Gemäß Berliner Energiewendegesetz sind die Bezirke verpflichtet, einen Fahrplan für die Sanierung aller bezirkseigenen Gebäude von mehr als 250qm zu erstellen. Ziel ist die Erreichung eines weitestgehend klimaneutralen Gebäudebestands bis zum Jahr 2050. Unter dem nachstehenden Link steht der aktuelle Fahrplan in verschiedenen Formaten als Download zur Verfügung: https://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/politik-und-verwaltung/service-und-organisationseinheiten/facility-management/aktuelles/

Gemeinsam sind wir gut durch den Winter gekommen und ich bin ebenfalls optimistisch für die kommende Heizperiode ab dem Herbst. Wichtig ist, dass wir bei unseren Sparanstrengungen nicht nachlassen.

Mit freundlichen Grüßen

Cansel Kiziltepe