Sehr geehrter Herr Perschmann,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

zu Frage 1):
Privatpatienten und solche, die eine private Zusatzversicherung abgeschlossen haben, bekommen in der Regel eine sog. Hausrechnung. Diese wird zwar möglichst zeitnah von den Krankenhäusern erstellt, kann sich jedoch im Einzelfall aus verschiedenen Gründen verzögern. So kann es insbesondere zu Schwierigkeiten bei der Verschlüsselung bei schwierigen Fällen oder Nebendiagnosen kommen.
Bei sog. Wahlleistungspatienten, also bei Privatpatienten oder Patienten, die eine private Zusatzversicherung abgeschlossen haben, erstellen die behandelnden Chefärzte die eigenen Abrechnungen selbst. Zum Teil haben diese Ärzte auch externe Verwaltungsdienstleister mit der Abrechnung beauftragt. Infolge dessen kann es zu Verzögerungen kommen. Zudem muss berücksichtigt werden, dass die Handhabung unter den Krankenhäusern unterschiedlich ist. Mitunter kann dies sogar innerhalb eines Hauses unterschiedlich sein.

Zu Frage 2):
Dass mitunter mehrere Abrechnungen erfolgen, liegt im System begründet. So rechnet z.B. in einzelnen Fällen der Anästhesist unabhängig vom Operateur ab, weil beispielsweise der Operateur Belegarzt ist und separat abrechnet. Eine Zusammenfassung der Abrechnungen würde die Verwaltungs- und Personalkosten für Krankenhäuser – und damit auch für das Gesundheitswesen insgesamt – erheblich erhöhen. Die detaillierten Abrechnungsmöglichkeiten sind Sache der jeweiligen Krankenhäuser, die für Ihre Anregungen diesbezüglich die richtigen Ansprechpartner sind.

Mit freundlichen Grüßen
Carsten Müller MdB