Bei den Landtagswahlen in Niedersachsen hat die FDP 45.000 Wähler an die AFD verloren. Ist die FDP froh diese mehr politisch Rechts orientierten Wähler "los" zu sein?
Guten Tag,
vielen herzlichen Dank für Ihre Frage.
Annähernd 400.000 Niedersachsen haben ihre Stimme der rechtspopulistischen AfD gegeben. Dieser Umstand muss jedem Demokraten zu denken geben. Denn klar ist, dass ein erheblicher Teil davon keine konstruktive Opposition gewählt hat, sondern durch die Stimmabgabe bewusst ihre Unzufriedenheit mit den etablierten, demokratischen Parteien zum Ausdruck bringen wollte. Dabei haben auch die Union 40.000 und die SPD 25.000 Wähler verloren.
Dennoch müssen wir gerade als Freie Demokraten die Wählerwanderung von über 40.000 Menschen hin zur AfD sehr ernst nehmen. Die Verunsicherung der Menschen reicht quer durch alle Bevölkerungsschichten und deshalb braucht es gerade jetzt konstruktive liberale Politik aus der Mitte heraus. Die kritische Stimme der Freien Demokraten bleibt in der außerparlamentarischen Opposition bestehen, auch während sich die FDP Niedersachsen neu aufstellt und die Ursachen, die zum Ergebnis geführt haben, sorgfältig analysiert.
Die aktuellen Zeiten sind herausfordernd. In den kommenden Wochen und Monaten wird es deshalb auch darauf ankommen, dass wir auf Bundesebene die richtigen Weichen stellen. Mit mehreren Entlastungspaketen, dem Inflationsausgleichsgesetz und einer pragmatischen Energiepolitik werden wir unserer staatspolitischen Verantwortung gerecht. Gleichzeitig gehen wir mit dem Bürgergeld, der längst überfälligen Reform des Einwanderungssystems und einer Planungsbeschleunigungsoffensive die Modernisierung unseres Landes an. Klar ist: Die FDP steht weiterhin für eine liberale Politik der Mitte.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Christian Dürr