Frage an Christian Lindner bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Christian Lindner
FDP
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Frage von Tim P. •

Frage an Christian Lindner von Tim P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Lindner,

wir besprechen im Moment im Schulunterricht die Tätigkeiten eines Generalsekräters in einer Partei. Diesbezüglich wollte ich Sie fragen wie Ihre Arbeit als Generalsekräter aussieht und inwiefern Sie die Politik der Partei mit beeinflussen können. Außerdem interessiert mich wie Ihr Tag bei der Arbeit aussieht und vor welche Probleme er Sie stellt.

Mit freundlichen Grüßen

Tim Paulsen

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Antwort von
FDP

Lieber Tim,

ich hoffe, ich darf Dich noch so ansprechen.

Zunächst freue ich mich über Dein Interesse an politischen Fragestellungen und natürlich über Dein Interesse an meiner Tätigkeit.

Ich könnte es mir leicht machen und auf den wikipedia-Eintrag zum Thema Generalsekretär hinweisen:

„Generalsekretär ist eine verbreitete Bezeichnung für eine Führungsposition in einer Organisation. Protokollarisch ist er unterhalb eines Präsidenten oder Vorsitzenden angesiedelt…..“

Das sagt alles und - eigentlich - nichts.

Der Generalsekretär – so ist es zumindest bei der FDP – wird auf Vorschlag des Bundesvorsitzenden vom Bundesparteitag für jeweils zwei Jahre (so lang ist die Amtsperiode des Bundesvorstandes) gewählt.

Scheidet ein Generalsekretär während dieser Amtszeit aus, kann der Bundesvorstand, der zwischen den Parteitagen das höchste Entscheidungsgremium der Partei ist, ebenfalls auf Vorschlag des Bundesvorsitzenden einen neuen Generalsekretär bestellen, der dann beim nächstfolgenden Parteitag gewählt wird.

Das Aufgabenspektrum ist vielfältig, beinhaltet schwerpunktmäßig natürlich politische Aufgaben, aber auch administrativ-organisatorische Felder.

Der GS erläutert in Pressekonferenzen, Interviews, eigenen Veröffentlichungen, politischen Diskussionsrunden und Talkshows Positionen und Ziele der Partei.

Dabei geht es selbstverständlich auch um die Auseinandersetzung mit den politischen Mitbewerbern um die besten politischen Argumente; eine Auseinandersetzung, die aus meiner Sicht soweit als nur möglich sachlich geführt werden sollte.

Aber – wie das Leben manchmal so ist: Wenn der Klotz allzu grob ist, gehört eben manchmal auch ein grober Keil darauf.

Daneben hält der GS Kontakt zu den Sach- und Fachgremien der Partei, den Generalsekretären der Landesverbände und zu den Vorfeldorganisationen der FDP, wie bsw. den Jungen Liberalen, den Liberalen Frauen, der Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand u.a. Darüber hinaus zeichnet er inhaltlich für die Gestaltung von Wahlkämpfen verantwortlich.

In gewisser Weise hat dies alles bereits viel mit politischer Gestaltung zu tun. Die Möglichkeiten dafür sind allerdings noch vielfältiger.

In enger Abstimmung mit dem Bundesvorsitzenden erarbeitet der GS nicht nur Vorschläge zur strategischen und taktischen Linie der Partei, die den Entscheidungsgremien zur Diskussion und ggfs. Beschlussfassung vorgelegt werden, sondern ist auch verantwortlich für die Grundsatzarbeit der Partei. Die großen Zukunftslinien der Entwicklung unserer Gesellschaft und der eigenen Partei zu diskutieren, gehört sicher mit zu den schönsten Facetten der Arbeit eines Generalsekretärs.

Der Tagesablauf ist so vielgestaltig wie die skizzierten Aufgaben, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Das Problem - oder eher die Kunst - besteht darin, so zu planen, dass trotz der Fülle der Herausforderungen Freiraum zum Nachdenken, für eigene Kreativität bleibt, damit auch die Freude an der Arbeit erhalten bleibt.

Genau das wünsche ich Dir auch und hoffe, Deine Fragen damit zumindest ein Stück weit beantwortet zu haben.

Mit besten Grüßen

Christian Lindner

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