Sehr geehrter Herr Hilkenbach,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht. In dieser Frage bin ich ganz bei Ihnen.

Die Coronakrise muss uns ein Antrieb sein, ohnehin notwendige Maßnahmen im Bereich der digitalen Bildung endlich und umso konsequenter anzugehen. Solche Maßnahmen fallen aber natürlich nicht vom Himmel. Wenn in den Schulen über Jahre die Digitalisierung verschlafen wurde, Fortbildungen nicht stattgefunden haben und die Ausstattung nicht modernisiert werden konnte, fällt eine ad-hoc-Umstellung in einer derartigen Krisensituation nicht einfach. Zudem ist es freilich ein Unterschied, ob z.B. an einer Universität Vorlesungen digital abgehalten werden (was stattfindet) oder ob eine Lehrkraft dreißig Viertklässler online unterrichten muss. Wissensvermittlung lässt sich über Videocalls und ähnliches noch recht einfach bewerkstelligen - die ganzheitlichen pädagogischen Aufgaben sind eine andere Herausforderung.

Dennoch stimme ich vollkommen zu, dass Investitionen in digitale Bildung nun enorm wichtig sind. Solche Maßnahmen vorzuziehen hätte übrigens auch einen stabilisierenden Effekt auf unsere Wirtschaft. Als Freie Demokraten fordern wir entsprechende Investitionen schon seit Jahren und haben mit der Grundgesetzänderung von 2018 den Weg bereitet, dass sich auch der Bund finanziell in diesen Fragen engagieren kann. Jetzt wäre der Zeitpunkt, diese Möglichkeiten zu nutzen.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Lindner