Sehr geehrter Herr Tönjes,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Lassen Sie mich vorweg sagen, dass man Berufssportler, Publikum und Freizeitsportler unterscheiden muss. Rein rechtlich gilt beim Berufssportler die Freiheit der Berufsausübung nach dem Grundgesetz.

Im Zuge dessen halte ich auch die Wiederaufnahme der Bundesliga für geboten, sofern die Hygieneregeln eingehalten werden können. Die Deutsche Fußball-Liga hat dazu ein schlüssiges und durchdachtes Hygienekonzept vorgelegt, was aus meiner Sicht - und auch aus Sicht von Virologen und aller 16 Ministerpräsidenten - die Anforderungen an den Gesundheitsschutz erfüllt. Klar ist aber - auch wenn ich ja selber Mitglied und Anhänger des BVB bin: Bundesliga mit Publikum und Fans wird wenn überhaupt erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich sein. Und klar ist auch: Voraussetzung für einen dauerhaften Betrieb ist eine strenge Einhaltung der Hygieneregeln. Verstöße müssen deshalb hart geahndet werden.

Vergessen wir nicht, dass in den Vereinen nicht nur die Fußballprofis beschäftigt sind. Auch Tausende weitere Arbeitsplätze hängen am Überleben der Vereine, für das die Aufnahme des Spielbetriebs entscheidend ist.

Ein letzter Gedanke: die jüngst beschlossenen Lockerungen für Schulen, Kitas und Spielplätze halte ich für absolut richtig und in Teilen sogar für verspätet.

Ich verbleibe mit besten Grüßen - bleiben Sie gesund!

Christian Lindner