Frage an Christian Lindner bezüglich Gesundheit

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Christian Lindner
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Frage von Frank D. •

Frage an Christian Lindner von Frank D. bezüglich Gesundheit

Aktuell werden die Corona-Tests sehr stark ausgeweitet. Von ca. 300.000 in KW 23/24 haben sich die Testungen auf jetzt knapp 900.000 in KW 33 verdreifacht. Absolut steigt aufgrund dieser Zunahme die Anzahl der 'Infizierten'. Setzt man diese Anzahl jedoch in Relation zu den Tests, stagniert der Anteil an positiv Getesteten jedoch weiterhin bei ca. 1% laut RKI Situationsbericht vom 19.08.20.

Was ebenfalls bedenklich ist: Fast alle positiv Getesteten haben keine Krankheitssymptome. D.h. sie haben ein positives Testergebnis, sind jedoch nicht erkrankt. Auch laut RKI sind es aktuell nur knapp 200 Covid-19 Patienten bundesweit, die in Krankenhäusern stationär behandelt werden.

Da es wissenschaftliche Erkenntnisse darüber gibt, dass die "falsch-postiv-Rate" bei PCR-Tests zwischen 1-2% liegt und sogar unser Bundesgesundheitsminister in einem ARD Interview bestätigt hat, dass es keinen Sinn macht, die Tests auszuweiten, da dadurch viel falsch-positiv Ergebnisse erzeugt werden, liegt der Verdacht nahe, dass es sich hier um reine Messfehler des PCR-Tests handelt.

Dennoch werden aufgrund dieser Tests Schulschließungen und regionale Lockdowns vorgenommen. Kinder erleiden psychische Schäden, wie jüngst einige Studien belegen und viele Unternehmen stehen vor der Insolvenz.
Die Medien tun das ihre und verbreiten in ihren Berichten Panik durch die unreflektierte Veröffentlichung von Infiziertenzahlen.

Was tut die FDP als liberale Partei, um die Bevölkerung nicht weiter in Panik zu versetzen, die Wirtschaft wieder zu stabilisieren und die Schulen und Kindertagesstätten vor unnötigen Schließungen zu bewahren?

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Sehr geehrter Herr Diesing,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Panik ist in der Tat kein guter Ratgeber. Wir sind in der aktuellen Situation auf eine gute Datenlage und vor allem auch auf eine verantwortungsvolle und stichhaltige Interpretation der eingehenden Daten angewiesen. Es ist fatal, wenn auf Basis verzerrter Interpretationen von Kennzahlen politische Entscheidungen populär gemacht und getroffen werden, gerade wenn es um so sensible Themen wie die Einschränkung von Grundrechten geht. Ich erinnere daran, dass in den letzten Wochen des Lockdowns, in denen lokale Restriktionen längst möglich und ausreichend gewesen wären, die pauschalen und bundesweiten Einschränkungen mit dem R-Wert begründet wurden - der über das lokale Infektionsgeschehen aber gar keine Aussage trifft. Heute sind wir zumindest soweit, dass wir nicht mehr Schulen in Bremen schließen, wenn es in Berchtesgaden einen Ausbruch gibt.

Hier müssen wir weitere Fortschritte in der Erhebung und Kommunikation von Daten machen. Als FDP-Fraktion haben wir dazu bereits frühzeitig einen entsprechenden Antrag eingebracht: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/189/1918952.pdf

Freundliche Grüße

Christian Lindner

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