Frage an Christiane Blömeke bezüglich Bildung und Erziehung

Portrait von Christiane Blömeke
Christiane Blömeke
Bündnis 90/Die Grünen
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Christiane Blömeke zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Thomas K. •

Frage an Christiane Blömeke von Thomas K. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Blömeke,

wir haben als Familie, ebenso wie unser Bekanntenkreis, das folgende Problem. Wir haben zwei Kinder die bald in die Schule kommen und sind beide berufstätig. Laut der offiziellen Listen der Stadt Hamburg gibt es weder in Hummelsbüttel noch im angrenzenden Poppenbüttel eine Ganztagsschule, somit stellt sich für uns die Frage wie können wir unsere Kinder vernünftig unterbringen. Aufgrund von regelmäßigen Dienstreisen in meinem Beruf und Schichtdienst bei meiner Frau (Ärztin), ist es uns nicht möglich das Kind zu flexiblen Zeiten von der Schule abzuholen. Wie mir geht es in unserem Umfeld vielen Familien. Was wollen Sie oder Ihre Partei zur Verbesserung der Situation konkret unternehmen?

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Knaus

Portrait von Christiane Blömeke
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Knaus,

Sie sprechen ein Problem an, dass uns GRÜNEN sehr am Herzen liegt. In der Tat ist die Anzahl von Ganztagesschulen in Hamburg nicht befriedigend und erst recht nicht im Raum Alstertal/Walddörfer. Die GAL kämpft schon seit vielen Jahren für ein Schulkonzept, dass unter dem Titel "9 macht klug" geführt wird und 9 Jahre gemeinsames Lernen vorsieht. Die viel zu frühe und unsinnige Trennung nach Schuljahr vier soll es mit diesem Konzept nicht mehr geben. Ebenso aber ist die schrittweise, flächendeckende Einführung von Ganztagesschulen fester Bestandteil unseres Konzeptes.

Ganztagesschulen sind nicht nur aus Aspekten der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu begrüßen, sondern eröffnen auch eine Chance Kinder besser individuell zu fördern und einen neuen Lernrhythmus in der Schule zu erreichen. Bildungsangebote auch am Nachmittag können dazu beitragen mögliche Bildungsdefizite abzubauen und helfen Familien den Schulalltag entspannter zu sehen, denn bislang werden viel zu stark die Eltern in die Verpflichtung von "Hilfslehrern" genommen.

Wenn ich von schrittweiser Einführung für Ganztagesschulen spreche, dann meine ich damit, dass wir als GAL zunächst den Schwerpunkt auf sozial benachteiligte Stadtteile legen. Hier ist es aus grüner Sicht besonders erforderlich Ganztagesschulen einzurichten. Im Bereich Alstertal/Walddörfer wäre es daher durchaus wichtig auch im Bereich Poppenbüttel/Tegelsbarg/Hummelsbüttel ein Ganztagesschulangebot mit Priorität voranzutreiben. Ich werde mich für die Einbeziehung dieses Gebietes in die Prioritätenliste für Ganztageschulen einsetzen.

Schrittweise wollen wir dann auch für ganz Hamburg - und selbstverständlich auch für Stadtteile, die nicht als sozial benachteiligt gelten- Ganztagesschulen einführen, da ein ganztägiges Lerngangebot (wie oben ausgeführt) auch pädagogisch von Nutzen ist.

Unsere Kritik richtet sich allerdings gegen die Ganztagesschulen "light", die von der CDU überwiegend an den Gymnasien eingeführt wurden. Es darf nicht nur darum gehen, den Kindern ein Mittagessen in der Schule anzubieten und sie "aufbewahrt" zu wissen. Die Einführung von Ganztagesschulen muss mit einer Veränderung des Schulalltags und neuen pädagogischen Konzepten einhergehen. Gerne verweise ich auch auf Ausführungen unserer schulpolitischen Sprecherin Christa Goetsch. Unter unserer Fraktionshomepage ( http://www.gal-fraktion.de ) können Sie unter Themen zum Bereich Schule weitere Informationen erhalten. Unser Haushaltsantrag aus dem Jahr 2006 (zu lesen über die Parlamentsdatenbank der Hamburgischen Bürgerschaft Dokumentennummer: 18/5426 gibt ebenfalls noch einmal zum Thema Ganztagesschulen und zu unserem Konzept "9 macht klug" Auskunft und macht unsere Forderungen deutlich.

So lange wir es politisch, aufgrund der Mehrheitsverhältnisse, noch nicht durchsetzen können, dass die schrittweise Einführung von Ganztagesschulen in Hamburg vorangetrieben wird, kann ich Sie nur darauf verweisen, dass Sie - bei Berufstätigkeit beider Elternteile- einen Anspruch auf die Betreuung ihres Kindes bis zum14. Lebensjahr haben. D.h. Sie könnten zumindest versuchen einen Hortplatz für die Zeit nach der Schule zu erhalten.

Ich hoffe, dass Ihnen mit meinen Ausführungen meine Position und die meiner Partei zu den Ganztagesschulen deutlich geworden ist. Sonst fragen Sie gerne noch einmal nach.

Freundliche Grüße von
Christiane Blömeke