Frage an Christiane Blömeke bezüglich Gesundheit

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Christiane Blömeke
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Marion B. •

Frage an Christiane Blömeke von Marion B. bezüglich Gesundheit

Liebe Frau Blömeke,
wie stehen Sie zum Thema "Legalisierung von Cannabis und anderer Drogen"?
MfG
Marion Böttger

Portrait von Christiane Blömeke
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Böttger,

Sie fragen nach der meiner Einstellung zur Legalisierung von Cannabis und anderen Drogen. Ich beziehe mich in meiner Antwort lediglich auf die Legalisierung von Cannabis, da mir die Bezeichnung "andere Drogen" zu unspezifisch ist.

Ja, ich bin für die Legalisierung von Cannabis.
Wir haben in der Vergangenheit beobachten können, dass das Totalverbot den Anstieg des Konsums nicht gebremst hat. Es führt vor allem nicht dazu, dass offen über die Konsumerfahrungen von Jugendlichen und Erwachsenen geredet wird. Die Tabuisierung des Themas bewirkt eher, dass die Aufklärung über Cannabis den Altersgenossen auf dem Schulhof überlassen wird. Hier müssen wir alle gemeinsam ansetzen und für noch mehr qualifizierte Aufklärung bei den Jugendlichen sorgen. Vor allem aber müssen endlich auch Alkohol und Zigaretten öffentlich als Drogen anerkannt werden, denn sie machen bekannter weise ebenfalls abhängig und süchtig. Es ist insbesondere für Jugendliche wenig überzeugend, wenn im Sport mit Bier geworben wird und bei Cannabis überreagiert wird.
Besonders wichtig ist mir aber die Tatsache, dass wir bei einer Legalisierung von Cannabis die Abgabe kontrollieren könnten. Auf dem Schwarzmarkt gibt es beim Verkauf keine Alterskontrollen und auch keine Qualitätskontrollen.
Bislang hat die derzeitige Strafverfolgung in Deutschland gegen Cannabiskonsumenten nicht zu niedrigeren Konsumzahlen geführt, als in den Niederlanden, wo seit mittlerweile 28 Jahren ein toleranter Umgang mit Cannabis stattfindet, der ohne Kriminalisierung der Konsumenten auskommt.
Ich halte es für sinnvoller die Ressourcen, die für die Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten aufgewendet werden, in die Prävention und Aufklärung zu investieren. Primär spielt dabei vor allem der Zigarettenkonsum von Jugendlichen eine große Rolle. Hier müssen wir zuerst ansetzen, wenn wir den Cannabiskonsum reduzieren wollen, denn Zigaretten sind die Einstiegsdroge für Cannabis.

Mit freundlichen Grüßen,
Christiane Blömeke