Frage an Christoph Ploß bezüglich Gesundheit

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Christoph Ploß
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Frage von Gebhart R. •

Frage an Christoph Ploß von Gebhart R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Ploß,

auch wenn das Thema Arzneimittelversorgung seit einiger Zeit immer mal wieder von der Presse aufgegriffen wird, fehlt mir nicht nur eine klare Positionierung der Regierung hierzu, sondern vor allem eine aktive Politik, die schnell und nachhaltig für eine Besserung sorgt! Gerade heute musste ich wieder beim Versuch einige Rezepte für eine hochbetagte Dame einzulösen, von Seiten mehrer Apotheken hören, das nicht nur diese 2 (Standard-) Arzneien sondern sogar der gesamte Wirkstoff für längere Zeit nicht erhältlich sind.

Gerne würde ich hierzu eine qualifizierte Stellungnahme erhalten.

Mit freundlichem Gruß
G. Reyelts

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Sehr geehrter Herr R.,

Arzneimittelversorgung und -qualität sind in Deutschland im internationalen Vergleich sehr gut. Gleichwohl haben die Themen Lieferengpässe und Versorgungssicherheit bei Arzneimitteln in der jüngeren Vergangenheit noch einmal an Bedeutung gewonnen. Die Verlagerung der Wirkstoffproduktion in außereuropäische Länder, Qualitätsprobleme in Produktionsstätten und der weltweit wachsende Bedarf haben in Europa und damit auch in Deutschland zu Engpässen bei der Arzneimittelversorgung geführt. Trotz verschiedener Maßnahmen (Jour fixe des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Beendigung der Ausschreibung von Grippeimpfstoffen und Wechsel zu einem europäischen Referenzpreissystem, Nachjustieren bei der Ausschreibung von Rabattverträgen, Melderegelung von Krankenhäusern) zeichnet sich weiterhin ab, dass eine nachhaltige Verbesserung der Liefersituation zusätzliche Maßnahmen erfordert.

Mit dem Inkrafttreten des Arzneimittelneuordnungsgesetzes (AMNOG) im Jahr 2011 hat Deutschland ein europaweit viel beachtetes System geschaffen, das Patienten einen sofortigen Zugang zu neuen Therapien garantiert und zugleich die Finanzierbarkeit der Arzneimittelversorgung sichert. Gleichzeitig wendet unser Gesundheitssystem immer mehr für innovative Arzneimittel auf.

Im Bereich der Grundversorgung werden wir Maßnahmen ergreifen, um die hohe Versorgungsqualität und -sicherheit auch in Zukunft sicherzustellen und gleichzeitig wichtige Wirtschaftlichkeitsreserven auszuschöpfen sowie eine ausreichende Finanzierung sicherzustellen.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte führt aktuell 229 Humanarzneimittel (Stand Mitte September 2019) mit einem Lieferengpass. Das verunsichert Patienten, stellt in einigen Fällen ein Risiko für die Arzneimittelversorgung dar und schafft einen erhöhten Aufwand für Apotheker und Ärzte. Daher müssen wir Lieferengpässen von Medikamenten nachhaltiger vorbeugen und eine dauerhaft zuverlässige Versorgung mit sicheren Arzneimitteln gewährleisten.

Mit dem Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) haben wir zuletzt bereits Maßnahmen gesetzlich verankert. Zudem hat die Unionsfraktion kürzlich ein Positionspapier entwickelt, welches Grundlage weiterer Maßnahmen werden wird.

Ich hoffe, dass ich Ihnen somit behilflich sein konnte.

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