Frage an Dagmar Freitag bezüglich Familie

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Frage von Arne H. •

Frage an Dagmar Freitag von Arne H. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Freitag,

ich schreibe Ihnen hier auf dieser Plattform, weil ich empört bin, über Ihre Äusserung in der online Ausgabe der TZ vom 24.02.2014.
Der Artikel hatte die Überschrift: DER DOSB HAT NICHTS GELERNT

Der Inhalt betraf das "mässige" Abschneiden der deutschen Olympiamannschaft in Sotchi und das Medaillenziel des DOSB.
ICH FRAGE MICH ALLERDINGS, WER HIER NICHTS GELERNT HAT. Die Antwort liegt für mich auf der Hand, es ist die Politik bzw. die Politiker.
Um Ihnen das zu verdeutlichen, will ich Ihnen eine normale Woche in unserer Familie schildern.
Meine Tochter ist eine ausserordentlich gute und begabte Fechterin, was dazu führte, dass Sie am Olympiastützpunkt in Tauberbischofsheim 3X in der Woche trainierte. Da Sie Ihren Sport liebte, haben wir dieses Opfer sehr gerne auf uns genommen uns sind die 280 km Hin- und Rückfahrt entsprechend oft gefahren.

Mittlerweile hat sie Ihren geliebten Sport an den Nagel gehängt!! Warum? Die Antwort ist ganz einfach G8!! Denn irgendwas bleibt auf der Strecke, wenn ein junger Mensch plötzlich von der Politk genötigt wird die Hochschulreife in 8 Jahren zu machen.
Sicher werden Sie mir nun entgenehalten, daß auch in anderen Ländern nach 8 gymnasialen Jahren das Abitur gemacht wird. So weit richtig, aber zum Beispiel in Frankreich ist das letzte Kindergarten- jahr quasi das erste Schuljahr und bei uns wurde lediglich der Lehrstoff auf 8 Jahre komprimiert.

Was zu Dauerüberlastung der Kids führt. Und daran ist niemand anderes schuld als die Politik.
Was ich damit sagen will, die Politk bzw die Politker tragen schuld daran, dass viele Teenager Ihren Sport aufgeben wegen dieser sicher nicht zielführenden Politik.
Ganz davon abgesehen, wie, wo und wann sollen diese Teenies soziale Kompetenz lernen.
Da Sie eine ehemalge Lehrerin sind, wüsste ich gerne von Ihnen, ob Sie es für sinnvoll erachten, dass eine 16jährige bereits Ihr Studienfach wählen soll, quasi Ihr Berufsleben entscheidet.

Mit freundl. Grüßen
A. Harnecker

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Sehr geehrter Herr Harnecke,

vielen Dank für Ihren Eintrag.

Zur Empörung besteht allerdings kein Grund. Der Deutsche Olympische Sportbund ist nach den Sommerspielen von London im Jahr 2012 auch mit Blick auf Sotschi 2014 erneut mit einer völlig unrealistischen Medaillenprognose angetreten. Das - und etwa nicht das Abschneiden der deutschen Mannschaft - habe ich mit den Worten, man habe nichts dazu gelernt, kritisiert.

Ihre Anmerkungen, was die Auswirkungen der Einführung von G8 auf die verbleibende freie Zeit für die betroffenen Schülerinnen und Schüler angeht, kann ich nachvollziehen und teile sie ausdrücklich, muss Ihnen aber gleichzeitig mitteilen, dass ich für Beschwerden in diesem Fall die falsche Adressatin bin. Sicher wissen Sie, dass Entscheidungen zur Schulpolitik ausschließlich in die Hoheit der 16 Bundesländer fallen; ein Zustand, den ich persönlich für problematisch halte.

Mit freundlichen Grüßen

Dagmar Freitag