Frage an Dagmar Freitag bezüglich Humanitäre Hilfe

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Frage an Dagmar Freitag von Tim H. bezüglich Humanitäre Hilfe

Wie kann es sein, dass uns Bürgern erzählt wird, dass zu wenig Plätze mit Beatmungsgeräten zur Verfügung stehen, aber regelmäßig nun Patienten aus Frankreich und Italien zu uns kommen.
Vorallem da erste Krankenhäuser melden, dass kein Platz mehr ist.
Einerseits heißt es Europa soll zusammen halten und naja bei der Flüchtlingskrise wurden wir eher allein gelassen oder ?

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SPD

Sehr geehrter Herr Hell,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Ihrer Frage entnehme ich, dass Sie die Rettung von Menschenleben aus unseren Nachbarländern eher kritisch sehen.

Aufgrund der hohen Infektionszahlen sind die Kliniken unserer europäischen Nachbarn stark überlastet und befinden sich in einer dramatischen Notlage. Wollen Sie die geringe Anzahl an schwer erkrankten Menschen aus den Nachbarländern, die wir zur Zeit aufnehmen, wirklich sterben lassen, nur weil sie keinen deutschen Pass haben? In Zeiten größter Not sollte es selbstverständlich sein, dass wir uns gegenseitig helfen und unseren Freunden zur Seite stehen. Es gibt bisher noch keinen Mangel an Intensivbetten und Beatmungsgeräten in Deutschland. Zudem haben wir eines der besten Gesundheitssysteme der Welt – das zahlt sich jetzt aus.

Sie verweisen auf das Jahr 2015 und das Verhalten anderer EU-Länder bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Auch ich hätte mir da mehr Solidarität in der EU gewünscht. Aber der eigentliche Skandal hinsichtlich fehlender Solidarität liegt noch vor 2015 – da hat man nämlich Italien und Griechenland bedauerlicherweise mit dem Problem allein gelassen.

Europa muss jetzt zusammenhalten! Denn die COVID-19-Pandemie kann nur durch europäische und internationale Solidarität nachhaltig bekämpft werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dagmar Freitag MdB