Frage an Daniela Billig bezüglich Umwelt

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Daniela Billig
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Frage von Armin U. •

Frage an Daniela Billig von Armin U. bezüglich Umwelt

Wird in Ihrer Partei die Theorie der globalen Erwärmung diskutiert derart, daß auch Zweifel zugelassen werden?

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Ulrich,

wie Sie sicher in den Medien verfolgen, ist Bündnis 90/Die Grünen sowohl parteiintern als auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene eine sehr diskussionsfreudige Partei. Bei uns sind Zweifel und abweichende Meinungen in Diskussionen absolut erlaubt. Der Klimawandel, der sich wegen der Komplexität von Klima und Wetter regional nicht unbedingt als Erwärmung äußern muss und vor allem von den Menschen subjektiv nicht immer wahrgenommen wird, ist aber sowohl in unserer Partei als auch unter ernstzunehmenden Wissenschaftlern unumstritten. Sie können sich beispielsweise beim Potsdam Institut für Klimafolgenforschung unter http://www.pik-potsdam.de/ oder beim Intergovernal Panel on Climate Change unter http://www.ipcc.ch/
über aktuelle Forschungen auf diesem Gebiet bei sehr seriösen Stellen informieren.

Mir sind aber immer wieder pseudowissenschaftliche Artikel untergekommen, die den Klimawandel leugnen. Für dieses Phänomen, das meiner Meinung nach wohl zumindest teilweise aus der Angst vor Unberechenbarkeit der Natur und vor menschlicher Hilflosigkeit entsteht oder schlicht aus Existenzangst, habe ich menschlich natürlich Verständnis. Ich halte aber das Leugnen nicht für die passende Lösung, denn es ist unsere Aufgabe als denkende und mitfühlende Menschen des 21. Jahrhunderts die Entwicklung möglichst aufzuhalten. Dafür kann jede Bürgerin und jeder Bürger im eigenen Haushalt etwas tun durch bewußten, sparsamen und nachhaltigen Umgang mit allen unseren Ressourcen. 

Wir Politikerinnen und Politiker müssen den Instituten, wie beispielsweise dem PIK die Möglichkeit geben, die Entwicklung und ihre Folgen zu untersuchen, um uns auf die gesellschaftliche Dynamik einstellen zu können und die besonders Betroffenen nicht mit den oft verherrenden Folgen alleine zu lassen. Sie haben ein wichtiges Thema angesprochen, dem wir mit Respekt und Verantwortungsbewußtsein begegnen, so wie wir das mit anderen Themen wie beispielsweise Atomkraft und Lagerung von Atommüll schon seit über 30 Jahren tun.

Mit freundlichen Grüßen

Daniela Billig

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