Sehr geehrter Herr Gramatke,

vielen Dank für Ihre Frage. Gerne gehe ich auf jeden Punkt einzeln ein.

1. Finanzierung und Zukunft der Tierheime
Ein Ansatz hierfür wäre die Einführung einer Tierheimabgabe beim Kauf z.B. eines Hundes beim Züchter. Ansonsten müssen die Tierheime durch die Gemeinden mitfinanziert werden, weil es inzwischen nicht mehr möglich ist, dass sich die Tierheime selbst tragen.

2. Grundlegende Neufassung des Tierschutzgesetzes inklusive Verbot von Manipulationen am Tier
Ich bin absolut der Meinung, dass es eines neuen Tierschutzgesetztes bedarf. Manipulationen wie Enthornung, Schnabelkürzen und Schwanz-Kupieren sind zu verbieten. Gewinnmaximierungsinteressen dürfen nicht auf Tierquälerei fußen.

3. Einführung einer bundesweiten Tierschutz-Verbandsklage
Das die Verbandsklage auf Bundesebene möglich ist, sieht man schon an einem Beispiel:2002 wurde diese bereits Umweltschutzorganisationen durch den Bund zugesprochen. Die Tierschutz-Verbandsklage auf Bundesebene muss folgen.

4. Erstellung und Umsetzung einer konkreten Strategie zum Ausstieg aus Tierversuchen
Hier bedarf es einer Zusammenarbeit mit Ärzten gegen Tierversuche, da Ärzte über das Wissen bzgl. relevanter Zahlen und Studien verfügen.

5. Verbot von Wildtieren im Zirkus
Ich setze mich für ein Verbot von Wildtieren im Zirkus ein. Diese Forderung wird auch von vielen Ländern und Parteien unterstützt und fand auch im Bundesrat Mehrheit. Dass Wildtiere im Zirkus noch immer nicht verboten sind, zeigt aber, dass es noch weitaus mehr öffentlichen Druck braucht.

6. Entwicklung einer Nutztierstrategie, inklusive eines staatlichen Labels und Kopplung der Förderpolitik an den Tierschutz
Hier wäre ein Ansatz, dass man Landwirte fördert, die sich an die Tierschutz-Bedingungen halten. Langfristig sollte auch die Massentierhaltung verboten werden.

Mit freundlichen Grüßen
Delphine Thiermann