Sehr geehrter Dr. Jahr,

als Befürworter des Vertrages von Lissabon und als zukünftiger EU-Abgeordneter werden Sie sicherlich dem Vorschlag der EU, dass Asylanten schon nach 6 Monaten eine Arbeitserlaubnis erhalten und deren Familienangehörige (und dies sind meist nicht wenige!) auf den sozialen Standard der Mitgliedsländer gestellt werden sollen, zustimmen.
Im Kreise meiner Familie und Bekannten gibt es für diese Zukunftsvision nur Entsetzen. Wir haben alle nichts gegen Ausländer und achten diese als Menschen. Von uns wird kein Vietnamese oder Türke angepöpelt oder beschimpft. Diese Menschen haben ihre Heimat verlassen, um Kriegsfolgen ( Krieg USA gegen Vietnam) zu entgehen bzw. um einfach ein würdigeres Leben zu leben (was in der Türkei wahrscheinlich nicht möglich ist). Sie haben alles aufgegen - Familie, Heimat.
Es ist aber keine Lösung.
Herr Tillich, unser sächsischer Ministerpräsident, forderte unlängst, die Arbeitsbeschränkungen für die ehemaligen Ostblockländer sofort aufzuheben. Ich finde diese Aussage in der jetzigen Wirtschaftskrise mit Massenarbeitslosigkeit und Kurzarbeitergeld mehr als realitätsfern.
Finden Sie dies auch ? Würden Sie, falls Sie auch Bedenken in dieser Richtung haben, etwas dagegen tun? Und was?

Mit freundlichen Grüßen aus dem Striegistal
Angelika Hörner