Frage an Doris Ahnen bezüglich Bildung und Erziehung

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Doris Ahnen
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Frage von Claudia M. •

Frage an Doris Ahnen von Claudia M. bezüglich Bildung und Erziehung

In vielen Gesprächen mit Eltern von schulpflichtigen Kindern und natürlich jetzt durch die persönliche Betroffenheit, stellen die 6-Wochen dauernden Sommerschulferien eine besondere Schwierigkeit da.

In der heutigen Zeit sind meistens beide Elternteile berufstätig. Auch Oma und Opa`s – soweit vor Ort überhaupt vorhanden – sind oft beide im Berufsleben.

Die Überbrückung einer Betreuung über 6-Wochen hinweg gestaltet sich dadurch sehr schwierig. Der normale Urlaub eines Arbeitgebers reicht in keinster Weise für die Ferien der Kinder aus.

Hinzu kommt, dass gerade in der Sommerferienzeit die Preise für Urlaube enorm ansteigen. Deshalb weichen viele auch gerne auf Oster- und Herbstferien für ihre Familienurlaube aus.
Auch gibt es einige, denen es aus beruflichen Gründen oder z.B. in der Landwirtschaft, nicht möglich bzw. schwerlich möglich ist in den Sommermonaten einen längeren Familienurlaub zu machen.

Auch habe ich bei vielen Kindern beobachten können, dass sie sich in 6-Wochen Ferien gelangweilt haben und regelrecht wieder froh waren, dass die Schule anfing. Die Pause war einfach zu lange. Wenn dann die Familie nicht in Urlaub fahren konnte/wollte – sei es aus Kosten- bzw. Zeitgründen und das Wetter auch nicht mitspielte….

Deshalb wäre mein Vorschlag und Bitte – ich spreche auch im Namen von mehreren Eltern aus meiner Umgebung – über eine Kürzung der Sommerferien auf z.B. 4-Wochen nachzudenken und die zwei Wochen anders zu verteilen.

Eine m. E. sinnvolle Sache wäre z.B. noch eine Woche Winterferien einzuführen. (In einigen Bundesländern gibt es dies bereits, zwar auch trotz 6-Wochen Sommerferien). Ich bitte deshalb sich eingehend mit diesem Vorschlag zu beschäftigen und für eine m. E. familienfreundlichere Feriengestaltung zu sorgen. Die heutige Feriengestaltung ist nicht mehr zeitgemäß. Die heutige Urlaubsgestaltung geht eindeutig zu kürzeren Urlauben und Zweiturlaub.

Gibt es irgendwelche Aussichten, dass sich in dieser Richtung was bewegen könnte?

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Sehr geehrte Frau Mauer,

ich danke Ihnen für Ihre Frage vom 29. April.

Über die Sommerferien gibt es immer wieder intensive, teils heftige Diskussionen. Gerade in den letzten Monaten haben wir in den Medien wieder viele Wortmeldungen zu Beginn und Ende der Ferienzeit gehört. Ich kann die Gründe für Ihren Vorschlag zwar durchaus nachvollziehen. Zugleich bin ich aber davon überzeugt, dass mindestens ebenso viele Eltern an der sechswöchigen Dauer der Sommerferien festhalten wollen. Trotz aller Veränderungen der Arbeitswelt und der Lebensrealität von Familien sind die Sommermonate doch immer noch die klassische Zeit für den Jahresurlaub. Und auch pädagogisch gibt es gute Gründe für die langen Sommerferien. Viele Städte und Gemeinden halten in der Ferienzeit ein breites Angebot an Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche bereit, übrigens auch mit Unterstützung des Landes.

Unabhängig davon können wir als Land die Sommerferien auch nicht unabhängig von den anderen Bundesländern planen. Die Kultusministerkonferenz (KMK) beschließt in regelmäßigen Abständen, zuletzt im Jahre 2008, eine „langfristige Ferienregelung“. Alle Bundesländer verständigen sich dabei für jeweils sechs Jahre auf den Zeitpunkt ihrer Sommerferien, um vor allem Familien mit schulpflichtigen Kindern gerade bei diesen langen Ferien Planungssicherheit zu geben. Für die Zeit bis einschließlich zum Jahr 2017 sind die Sommerferien deshalb bereits festgelegt und können unter http://www.kmk.org eingesehen werden. In Kürze steht der Beschluss der langfristigen Ferienregelung für die Jahre 2018-2024 an. In den Diskussionen im Vorfeld hat die Frage einer Verkürzung der Sommerferien keine Rolle gespielt.

Ich gehe aus all diesen Gründen davon aus, dass es auf absehbare Zeit bei den sechswöchigen Sommerferien bleiben wird.

Beste Grüße, Ihre Doris Ahnen

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