Frage an Ernst-Reinhard Beck von Hartmut R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Beck,
Ich habe Fragen zur Diskussion um einen Artikel im Schüler-Magazin „Q-Rage“.
In der Idea forderten Sie eine "„Distanzierung ohne Wenn und Aber“ sowie eine ausführliche Richtigstellung."
http://www.idea.de/index.php?id=917&tx_ttnews[tt_news]=71129&tx_ttnews[backPid]=18&cHash=eb35e46510
Durch Medien wurde der Eindruck gegenüber Außenstehenden erzeugt, als stellten Sie und Ihr Stellvertreter sich nicht nur hinter die berechtigte Kritik an unpassenden Verallgemeinerungen, sondern auch gegen das Anliegen der jungendlichen Autoren, ein Homosexuellenheilungsseminar des Christivals 2008 zu kritisieren.
Um Klarheit zu schaffen, möchte ich Sie Folgendes fragen:
Was halten Sie von dem Grundanliegen, das gestrichene Seminarangebot für Homosexuelle beim Christival 2008 zu kritisieren?
Können Sie sich vorstellen, dass sich gerade Homosexuelle durch derartige Angebote und durch die Ideologien und Aussagen großer Teile der evangelikalen Bewegung bezüglich Homosexualität in Ihren Freiheitsrechten in Frage gestellt fühlen? Vor allem, wenn man den Betroffenen beispielsweise vorwirft sich nicht "ändern" zu lassen, "falsch zu lieben", sie durch Veränderungsangebote in die kranke Ecke stellt oder nur als Weltanschauung darstellt?
Hierzu Aussagen über Homosexuelle vom Sprecher für Menschenrechte der Weltweiten Evangelischen Allianz (letzter Abschnitt): http://www.pbc.de/index.php?id=874&tx_ttnews[tt_news]=1413&tx_ttnews[backPid]=756&cHash=650021e6c3
Ist eine „Distanzierung ohne Wenn und Aber“ in diesem Zusammenhang nicht auch undifferenziert, wenn man die Freiheitsrechte Homosexueller auch einbezieht?
War es richtig, dass die Bundesregierung die Seminare zur Heilung von Homosexualität beim Christival 2008 streichen lies? Warum?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Rus
Sehr geehrter Herr Rus,
vielen Dank für Ihre Fragen. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass es Absicht der Stellungnahme von mir in meiner Funktion als Vorsitzender der Bundeszentrale für politische Bildung und meines Stellvertreters war, eine Entschuldigung von Herrn Präsident Krüger zum Vergleich der Evangelikalen mit Islamisten zu erwirken. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, mich zu strittigen Äußerungen in „Q-Rage“ zu äußern.
Was die Position der Bundesregierung zum Christival 2008 betrifft so verweise ich Sie auf die Antworten der Bundesregierung auf entsprechende Anfragen:
- Bundestagsdrucksache 16/8022
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/080/1608022.pdf
- Bundestagsdrucksache 16/8310
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/083/1608310.pdf
Mit freundlichen Grüßen,
gez. Ernst-Reinhard Beck MdB
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